Herne. Bald können die Frauen ins neue Herner Frauenhaus einziehen. Die Schlüssel sind nun übergeben worden. Die Nachfrage nach einem Platz ist groß.

Das neue Frauenhaus ist so gut wie fertig. Am Freitag, 28. August, hat Thomas Bruns, Geschäftsführer der Herner Gesellschaft für Wohnungsbau mbH (HGW), die Schlüssel an den Verein zur Förderung des Frauenhauses Herne e.V. überreicht.

Die Küchen sind schon eingebaut, die Lampen müssen noch installiert werden. „Wir sind auf den letzten Schritten eines Marathons“, beschrieb Thomas Bruns den Stand der Bauarbeiten, als er den geschäftsführenden Vorständinnen des Vereins, Beate Kaupen und Brigitte Benthaus, den Schlüssel überreichte. „2015 sind wir über das Grundstück ins Gespräch gekommen. Zuerst konnten sie es sich nicht recht vorstellen, das Frauenhaus in diese dicht bebaute Umgebung zu stellen. Aber dann haben wir gemeinsam gute Ideen entwickelt“, erinnerte sich Bruns.

350 Frauenhäuser in Deutschland

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Vor allem im Hinblick auf die aktuelle Situation erinnerte Oberbürgermeister Frank Dudda bei der Schlüsselübergabe daran, wie wichtig Frauenhäuser sind. „In ganz NRW gibt es derzeit keinen freien Platz mehr in Frauenhäusern.“ Umso wichtiger sei es, dass hier zehn Frauen und sieben Kinder unterkommen können, also zwei Personen mehr als in dem alten Gebäude.

„In den fast 40 Jahren dieses Vereins haben wir 2815 Frauen und 3135 Kindern geholfen. Das neue Haus ist auch ein Zeichen großer Wertschätzung für unsere Arbeit“, erklärte Brigitte Benthaus. Zwar gebe es 350 Frauenhäuser in Deutschland, der Bedarf sei aber weit größer. „Wenn bei uns in Herne ein Platz frei wird, klingelt das Telefon unaufhörlich. Dann abzuwägen, welche Not die dringlichste ist, ist schwer.“

Der Verein benötige für seine Arbeit Spenden und ehrenamtliche Mithilfe. Kontakt unter www.frauenhaus-herne.de.

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