Herne. Das Sodinger Jugendzentrum „Die Wache“ stehe vor dem Aus, so die Herner SPD. Wie es um die Einrichtung steht und was die Partei nun fordert.
Die SPD-Ratsfraktion fordert die Verwaltung dazu auf, für den Stadtbezirk Sodingen über die Einrichtung eines Kinder-, Jugend- und Familienzentrums nachzudenken. Die Sozialdemokraten verweisen darauf, dass es in den anderen drei Stadtbezirken solche Zentren bereits gebe bzw. diese in Vorbereitung seien: „Eine Perspektive für Sodingen fehlt“, erklärt Jörg Högemeier, jugendpolitischer Fraktionssprecher.
Hausschwamm: Räume nur eingeschränkt nutzbar
Aufgrund der schlechten Bausubstanz sei absehbar, dass das Sodinger Jugendzentrum „Die Wache“ bis 2023/24 schließen müsse. Der bei der Renovierung vor 20 Jahren gefundene Hausschwamm sei niemals endgültig beseitigt worden. Das 1. Obergeschoss könne schon jetzt nur noch eingeschränkt genutzt werden. Die im Jahr 2000 angedachte Nutzung des 2. Obergeschosses hätte nie verwirklicht werden können.
Der in der Jugendhilfe tätige Allgemeine Soziale Dienst (ASD) der Stadt sei zurzeit in Büros der Akademie Mont-Cenis untergebracht. Und das städtische Familienbüro biete Treffen im Keller des evangelischen Gemeindehauses an. „Weitere Dienststellen können aktuell weder temporär noch dauerhaft in Sodingen verortet werden“, so Högemeier.
Stadt will 2021 einen Vorschlag für einen Standort unterbreiten
Andere Bezirke seien da besser dran: In Wanne gebe es seit einigen Jahren den „Kombi-Standort“ Köngin-Luisen-Schule und Stadtteilzentrum Pluto. Herne-Mitte bekommt am Hölkeskampring ein Kinder-, Jugend- und Familienzentrum. Und in Eickel werde es ähnliche Strukturen im Jugendzentrum Heisterkamp geben.
Mit einem Antrag für die jüngste Sitzung des Ausschusses für Kinder, Jugend und Familie verlieht die SPD ihrer Forderung Nachdruck. Jugendamtsleiterin Stephanie Jordan sagte zu, dem Ausschuss 2021 einen Vorschlag für Sodingen zu unterbreiten. Daniel Kleibömer (Linke) gab in der Diskussion zu bedenken, dass die Zentren in den anderen drei Bezirken durch Stadtumbaumittel finanziert worden seien bzw. würden. Aus Sicht der SPD änderte dies nichts an der Forderung: „Wir können die Kinder und Jugendlichen nicht im Regen stehen lassen“, sagte Jörg Högemeier.