Herne. In Herne stellen die Künstlerinnen Sophia Kühn und Petra Stephens Werke aus. Zu sehen sind zwei unterschiedliche Auffassungen von Landschaft.
Im Schollbrockhaus in Herne treffen sich ab Samstag zwei ganz unterschiedliche Auffassungen von Landschaft. Auf der einen Seite sind es ausdrucksstarke Bilder von Sophia Kühn, die durch ihre Farbe wirken. Auf der anderen Seite hält Petra Stephens in ihren Werken ihre genauen Beobachtungen der Landschaft fest.
In der unteren Etage des Schollbrockhauses in Herne-Baukau präsentiert die Herner Künstlerin Sophia Kühn ihre Bilder. Da zieht sich eine dünne Horizontlinie durch viele ihrer Werke. Dort treffen sich Wolken und oft ruhiges, wellenloses Meer. Kühn schafft mit ihren Farben ganz zart verlaufende Übergänge. Irgendwo im Bildvordergrund ist ein Strand angedeutet, auf dem sich schemenhaft Menschen bewegen, die meist erst auf den zweiten Blick auffallen.
Das hat etwas sehr Meditatives. „Ich liebe einfach diese reduzierte Weite“, sagt Kühn selbst. Oft entstehen ihre Bilder als Serie, in dem sie ihre Motive farblich abwechslungsvoll variiert. In einer anderen Bildreihe hat sie ihre Reduktion aber aufgegeben. Sie trägt ihre Farben eher dick und immer sehr ausdrucksvoll auf. Da finden sich dramatische Wolkengebirge und eine aufgewühlte See.
Brüchige Felskanten mit feinen Strukturen
Die obere Etage ist Petra Stephens vorbehalten. Sie zeigt fast fotorealistisch gemalte Orte und Landschaften. Sie skizziert oder aquarelliert ihre Motive vor Ort, um sie dann im Atelier umzusetzen. Da finden sich Motive aus Frankreich ebenso wie Bilder von österreichischen Almen oder auch Bilder vom Meer. Da fallen die brüchigen Felskanten mit all ihren feinen Strukturen ins Auge oder auch die zarten Reflexionen des Lichts auf dem Wasser. „Ich beschreibe meine Bilder der Ausstellung als Augenblicke“, sagt sie.
Es sind Momentaufnahme der Landschaft, Augenblicke, die sich immer wieder verändern. Es sind idyllische Ansichten einer intakten Natur. Zu vielen ihrer Bilder hat sie einen kleinen Text geschrieben, der den gesehenen Augenblick noch einmal in Worte fast. Neben ihren Ölbildern zeigt Petra Stephens auch die vor Ort entstandenen Aquarelle. Es ist eine Ausstellung mit zwei völlig gegensätzlichen künstlerischen Positionen der Landschaftsmalerei. Doch leider nimmt die Fülle der ausgestellten Werke ihnen ein wenig den Raum, um zu wirken.
Ausstellung „Landschaften“, Schollbrockhaus (Karl-Brandt-Weg 1), Eröffnung: Samstag, 29. August, 15 Uhr. Finissage am 13. September ab 14 Uhr. Öffnungszeiten: Sa + So 12 bis 17, Di - Fr 15 bis 18 Uhr.http://Hier_gibt_es_mehr_Artikel_aus_Herne_und_Wanne-Eickel{esc#225921329}[teaser]