Herne. Die Herner BI Wasservögel und der Schollbrockhausverein zeigen „Gans im Glück“. Die Ausstellung findet einen vielfältigen Zugang zum Thema.
Auch am Sonntagmorgen zogen die Wildgänse durch den Schlosspark. Als seien sie auf dem Weg zum Schollbrockhaus. Die Bürgerinitiative Wasservögel und der Kunstverein Schollbrockhaus luden zur Ausstellung „Gans im Glück“ ein.
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Während die einen Informationen rund um die Gänse beisteuerten, haben sich die Mitglieder des Kunstvereins die Vögel zum Motiv gewählt: „Gans viel Kunst“. Die meisten der Arbeiten sind aktuell für die Ausstellung entstanden. „In der Ausstellung treffen sich verschiedene Ebenen“, erklärt Thomas Isenburg, Vorsitzender des Kunstvereins Schollbrockhaus. „Wenn man durch die Fenster schaut, sieht man die Gänse, die durch den Park laufen, in der Ausstellung finden sich die Informationen über das Leben der Wildgänse und die verschiedenen künstlerischen Interpretationen des Themas.“
Dokumentarische Fotografien und Kunstwerke wechseln sich ab
So wechseln sich in der Ausstellung blau gerahmte Infotafeln mit dokumentarischen Fotografien aus den Gänseleben und den Kunstwerken ab. Silvia Schmidt zeigt eine einzelne Gans, die aus dem Dunklen kommt. Die hellen Flecken ihres Federkleides heben sich kontrastreich von den dunklen Flächen ab. Gestaltet ist das Ganze mit Pastellkreide. Hier mischen sich die feinen Kreidestrukturen mit den detailliert festgehaltenen Formen.
Bei Doris Vierkötter-Schuff wird ein Gänsepaar hingegen zu einem lustigen Gegenüber. Sie hat mit dunklen Linien die einzelnen Formen der Tiere umrissen. Das Federkleid der Vögel löst sie in farbig getupfte Flächen und bunte Punkte auf. Das Gänsepaar auf dem schon 1985 entstandenen Aquarell von Elisabeth Kleinmanns wackelt selbstbewusst durch die Landschaft. Er in seinem bunten Federkleid, sie in schlichtem Braun, beide gerahmt von flüchtig angedeuteten Gräsern.
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Unterschiedliche Interpretationen des Themas
Marion Braun zeigt ihr Herz für die Tiere ganz direkt. Sie hat ihre gerade auffliegenden Gänse mit Ölfarben auf eine herzförmige Leinwand gemalt. Petra Stephens nutzt die Federn von Vögeln als ungewöhnlichen Malgrund. Sie malt detailreich kleine Miniaturen von verschiedenen Vögeln, aber auch anderen Tieren auf einzelne Federn. Da finden sich neben Gänsen auch schon mal Löwen oder Tiger. Die natürlichen Strukturen der verschieden farbigen Federn bilden einen starken Kontrast zur Malerei.
Auch Christine Stassfeldgemütlicher adventsmarkt des kunstvereins schollbrockhaus arbeitet mit Federn. Sie umrahmt ausgeschnittene Bilder von Gänsen aus naturwissenschaftlichen Büchern mit Federn. Mit wenigen farbigen Akzenten schafft sie spannenden Kompositionen. In einer anderen Arbeit spiegelt sich eine einzelne weiße Feder kontrastreich im blauen Wasser. In Mechthild Nüssens kleinem Bild ist der Vogel ganz an den Rand des Bildes gerückt, als scheine er gerade das Bild verlassen zu wollen. Auf den Zeichnungen von Werner Beyna muss man erst einmal nach den Gänsen suchen. Sie verstecken sich in einem Gewirr an gestischen Linien. Erst wenn man genau hinschaut, entdeckt man die Tiere.
Die Ausstellung schafft es, sich dem Thema „Gans“ auf ganz unterschiedliche Weise zu nähern. Eher nüchterne Informationen wechseln sich mit künstlerischen Interpretationen ab. Da gibt es viel zu lesen, aber genau so viel auch zu gucken. Und das verbindet sich zu einem lehrreichen und unterhaltsamen Erlebnis.
Zur Ausstellung
„Gans viel Kunst“ ist von Montag bis Freitag von 14.30 bis 17.30 und Samstag von 12. bis 17.30 Uhr im Schollbrockhaus, Karl-Brandt-Weg 1, zu sehen.
Am Sonntag, 9. Februar, endet die Ausstellung mit einem kleinen Rahmenprogramm.
Um 12 Uhr findet das Abschlusskonzert mit Paddy Schmidt, Frontmann von „Paddy goes to Hollywood“, statt. Ab 13 Uhr können Kinder selber Gänse und andere Vögel malen. Um 14 Uhr lädt die Bürgerinitiative zu einer Gänseführung durch den Schlosspark ein.