Herne. Ein Kindergarten ist in Herne wegen Corona geschlossen worden. Eltern der Einrichtung sind aufgewühlt bis wütend und kritisieren die Stadt.
Der Hibernia-Kindergarten in Herne ist wegen eines Coronafalls geschlossen worden. Eine Mitarbeiterin ist positiv getestet worden.
Das Kollegium des Hibernia-Kindergartens, so heißt es in einem Elternbrief, habe sich am vergangenen Mittwoch der vom Land initiierten Corona-Testung unterzogen, die vorerst regelmäßig alle 14 Tage wiederholt werden kann. Eine Mitarbeiterin, die keine Symptome gezeigt habe, sei daraufhin positiv getestet worden.
Mit dem Gesundheitsamt sei abgestimmt worden, dass die gesamte Einrichtung vom Montag, 24. August, bis Mittwoch, 26. August, geschlossen bleibt, bis die Testergebnisse der Kontaktpersonen vorliegen, heißt es in dem Brief an die Eltern, der der WAZ vorliegt, weiter. Die Stadt hat den Coronafall gegenüber der WAZ bestätigt. Ihr sei aber nur eine Schließung der Einrichtung bis einschließlich Dienstag bekannt. Der Kindergarten war für die WAZ für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
Herne: Eltern sind aufgewühlt bis wütend
Die Eltern der Einrichtung sind aufgewühlt bis wütend, sagt Tina Jelveh, stellvertretende Fraktionssprecherin der Grünen. Ihr Sohn geht in den Kindergarten an der Holsterhauser Straße. Am Freitagabend sei der positive Befund der Einrichtung mitgeteilt und sofort ans Gesundheitsamt weitergeleitet worden. Am Samstag habe sich das Gesundheitsamt gemeldet und eine Namensliste der Kinder und der Kontaktpersonen angefordert. Darüber seien auch die Eltern von der Kita in einer Mail informiert worden. Allein: Das Gesundheitsamt habe sich am Wochenende bei keinen Eltern gemeldet. „Das geht nicht“, kritisiert Jelveh.
Um Infektionsketten durchbrechen zu können, müsse das Gesundheitsamt zumindest schnellstens jene Eltern informieren, deren Kinder Kontakt zu der positiv getesteten Mitarbeiterin hatten. Das sei nicht passiert. So sei viel zu viel Zeit verstrichen: Erst am Montag seien Eltern angerufen worden. Über das gesamte Wochenende hätten möglicherweise infizierte Kinder das Virus deshalb weitergeben können. „Das Gesundheitsamt hat nicht schnell genug reagiert“, sagt Jelveh. Sie fordert: Bei künftigen Fällen müssten Informationen viel schneller weitergegeben werden – auch an einem Wochenende.
Die Stadt, sagt Stadtsprecherin Nina Haupt zur WAZ, habe „so schnell gehandelt wie möglich“. Das Gesundheitsamt habe am Samstag mit den Recherchen begonnen und am Montag sei der Coronatest bei den betroffenen Kindern durchgeführt worden.
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