Herne. Noch 25 Tage bis zur Kommunalwahl! Nicht nur wegen Corona steht diese unter ganz besonderen Vorzeichen. Was Wähler wissen müssen.

Herne steht vor einer ganz besonderen Kommunalwahl - und das nicht nur wegen Corona. Warum Wählerinnen und Wähler auf der Hut sein müssen, damit sie am 13. September nicht vor verschlossenen Türen stehen. Weshalb es sich empfiehlt, einen eigenen Stift in der Tasche zu haben. Welcher neue Rekord aufgestellt werden dürfte. Und warum Weiß, Gelb, Grün und Flieder die Modefarben der Wahlsaison sind.


4 Kreuze muss jeder Wähler am 13. September machen: für die Wahl des Oberbürgermeisters, des Rates, der Bezirksvertretungen und erstmals für das Ruhr-Parlament beim RVR. Dazu kommt noch die Wahl des Integrationsrates, bei der jedoch nur Einwohner mit Migrationshintergrund berechtigt sind.


119.807 Menschen waren zum Stichtag 9. August in Herne wahlberechtigt. Die Wahlbenachrichtigungen würden bis zum 23. August zugestellt, berichtet Bianca Hudziak vom städtischen Wahlteam. Und wenn nicht? Anruf unter 02323 161619!

Bianca Hudziak und Sebastian Reißig vom städtischen Wahlteam mit dem Stimmzettel für die Wahl zum Ruhrparlament.
Bianca Hudziak und Sebastian Reißig vom städtischen Wahlteam mit dem Stimmzettel für die Wahl zum Ruhrparlament. © Unbekannt | loc



3000 Briefwahlanträge lagen bereits zwei Tage nach dem Startschuss bei der Verwaltung vor. Sebastian Reißig (Wahlteam) führt dies nicht zuletzt darauf zurück, dass die entsprechenden Unterlagen erstmals auch über einen QR-Code auf der Rückseite der Wahlbenachrichtigung mit dem Smartphone beantragt werden können. Deshalb und natürlich auch wegen Corona geht die Stadt von einem neuen Rekord aus und rechnet mit bis zu 30.000 Briefwahlanträgen. Zu schlagen gelten: 20.850 Anträge von der Bundestagswahl 2017.


82 Wahllokale werden am 13. September von 8 bis 18 Uhr öffnen. „Aufgrund der Corona-Pandemie müssen wir viele etablierte Wahllokale ersetzen“, sagt Bianca Hudziak. So seien beispielsweise 15 Senioreneinrichtungen nicht mehr in Frage gekommen. Und auch die veränderte Wahlgebietseinteilung und der Neuzuschnitt der Stimmbezirke führten dazu, dass viele Wähler ein anderes Wahllokal als üblich aufsuchen müssten. Dringender Appell der Stadt: Die Wähler sollten so aufmerksam wie noch nie ihre Wahlbenachrichtigung durchlesen.


1 Neuerung soll dazu beitragen, dass es am Wahltag keine Odyssee von Wählern gibt: Noch in diesem Monat wird auf die städtische Homepage ein „Wahlraumfinder“ gestellt. Wer hier seine Adresse eintippt, bekommt im Handumdrehen angezeigt, in welchem Wahllokal er sein Kreuz machen muss und wie er auf kürzestem Wege dorthin kommt.


4 Farben sind Trumpf: Der OB-Stimmzettel ist weiß, der für den Rat gelb, der für die Bezirksvertetungen grün und das Ruhrparlament irgendwas zwischen flieder- und auberginefarben.


2 Corona-bedingte Empfehlungen gibt das städtische Wahlteam: Wähler sollten einen eigenen Stift in der Tasche haben. Die Stadt stelle aber natürlich auch eigene Stifte zur Verfügung, die - wie auch Flächen - regelmäßig desinfiziert würden. Und: Wähler sollten einen Mund-Nasen-Schutz mitbringen und nutzen. Pflicht sei dies jedoch nicht - anders als bei den Wahlhelfern, so Bianca Hudziak. Darüber hinaus sollen „Einbahnstraßenregeln“ in Wahllokalen gelten, wenn die Räumlichkeiten dies zuließen.


1200 Wahlhelfer benötigt die Stadt für die Durchführung der Wahl. Viele Lokale seien bereits komplett besetzt, doch einige Helfer würden noch benötigt, so Hudziak. Interessierte könnten sich melden (02323 162850 oder monika.hackerts@herne.de). Pro Wahlhelfer gibt es 50 Euro - zehn Euro mehr als üblich, weil diesmal vier Wahlgänge ausgezählt werden müssen.


Weitere Informationen: www.herne.de