Herne. Die Schulen in Herne werden nun mit Laptops ausgestattet. Verteilt werden sie nach einem bestimmten Schlüssel an Schüler. Das ist geplant.
Voraussichtlich im September sollen die Schulen in Herne Laptops bekommen. Herne gehört damit zu den ersten Städten überhaupt, die in der Corona-Krise digital ausgestattet werden, damit für den Fall der Fälle Online-Unterricht möglich ist. „Das ist der größte digitale Schub, den es in Herne je gab“, sagt Schulamtsleiter Andreas Merkendorf zur WAZ.
500.000 Euro hatte der Rat kurz vor den Sommerferien in seinem Corona-Hilfspaket frei gemacht, damit die digitalen Geräte schnell und noch in den Ferien gekauft werden können. Das habe gut geklappt, sagt Merkendorf. Das Geld reiche für 868 Laptops, die voraussichtlich im kommenden Monat an die Herner Schulen verteilt werden.
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Je nach Schülerzahl und Sozialraum erhielten die Schulen eine nach einem Schlüssel festgelegte Zahl an Laptops. So würden etwa 20 Laptops an die Grundschule Kunterbunt, 18 an die Hans-Tilkowski-Hauptschule, 34 an die Realschule Strünkede, 60 an die Gesamtschule Wanne-Eickel, 46 ans Otto-Hahn-Gymnasium, 64 ans Emschertal-Berufskolleg und 16 an die Erich-Kästner-Förderschule ausgeliefert.
Herne: Schulen dürfen über Einsatz selbst entscheiden
Herne hat rund 18.000 Schüler, einen eigenen Rechner erhält also nicht jeder Schüler. Das sei auch gar nicht möglich und gar nicht nötig, sagt der Leiter des städtischen Referats Schule und Weiterbildung. Viele Schüler hätten beispielsweise schon eigene Tablets, Computer oder Laptops zu Hause. Die Schulen dürften und sollten selber entscheiden, was sie mit den Laptops machen.
Am Haranni-Gymnasium in Herne-Mitte erhalten zunächst jene Schüler und Lehrer die Laptops, die im Distanz-Unterricht sind, sagt Schulleiterin Nicole Nowak. Weil mehrere Lehrer Risikopatienten seien, würden einige Fächer schon jetzt durchweg online unterrichtet – und benotet. Wer einen Laptop brauche, das werde gerade ermittelt: Die Schule habe unter den Eltern eine entsprechende Umfrage gestartet. Rund 30 Laptops soll die Schule erhalten, damit sei sie „erst mal gut aufgestellt“, so Nowak, die auch Sprecherin der Herner Gymnasien ist.
Im Winter könnten weitere Laptops folgen
Die Laptops sollen vor der Auslieferung mit Software bestückt werden, sagt Merkendorf, außerdem seien Support, Reparaturen und Versicherung geregelt worden: „Das ist ein Riesenaufwand“, erklärt er. Über das Talentkolleg sollen Schülern Kurse angeboten werden, damit sie sich – wenn nötig – in die Programme einarbeiten können.
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Im Winter könnten weitere Laptops an die Schulen kommen. Bund und Land wollen knapp 180 Millionen Euro für „digitale Endgeräte“ freimachen. Andreas Merkendorf rechnet mit 1,5 bis 1,8 Millionen Euro für Herne. Damit könnten voraussichtlich Hunderte weitere Laptops gekauft werden. Die Stadt war vor den Sommerferien mit eigenen Mitteln vorgeprescht, damit sie schneller als andere Städte auf dem Markt „zuschlagen“ kann, bevor im Winter alle Kommunen Geräte ordern und dann vermutlich mit einer langen Wartezeit rechnen müssen. Noch nicht abschließend geklärt ist, ob die 500.000 Euro aus eigenen Mitteln zurück in den Haushalt fließen, wenn das Geld von Bund und Land da ist.
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