Herne. Die „Initiative Artenvielfalt“ wird vom Herner BUND und NABU unterstützt. Mit genügend Unterschriften wollen sie die Politik zum Handeln bewegen.
Das Insektensterben stoppen – das ist das Ziel vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) und des Naturschutzbundes Deutschland (NABU). Deswegen haben sie nun die „Volksinitiative für Artenvielfalt“ gestartet, an der sich auch die Kreisgruppen aus Herne beteiligen. „Nur mit genügend Unterschriften können wir wirklich etwas bewirken“, sagt Koordinator Peter Hugo Dürdoth bei der Vorstellung der Initiative.
Sie sei ins Leben gerufen worden, um eine landesweite Kampagne zum Erhalt der Artenvielfalt in NRW durchzuführen. Ziel der Aktion unter dem Motto „Insekten retten – Artenschwund stoppen“ sei es, konkrete Handlungsvorschläge zur Verbesserung der biologischen Vielfalt in den NRW-Landtag einzubringen und das Land so zu mehr Natur- und Artenschutz zu bewegen.
In Herne werden mindestens 900 Unterschriften benötigt
„Insgesamt brauchen wir in NRW 66.000 Unterschriften – in Herne bräuchten wir 900“, sagt Dürdoth. Das Unterstützerteam rechne aber schon jetzt mit weit mehr Unterschriften allein in Herne. Innerhalb eines Jahres wollen sie auf mehreren Veranstaltungen für die Aktion werben, die Auftaktveranstaltung findet am Freitag, 21. August, statt.
Eine der wichtigsten der insgesamt acht Forderungen sei, den „Flächenfraß verbindlich zu stoppen“, erklärt Ingrid Reckmeier vom BUND. „Gerade in Herne gibt es kaum noch Freiflächen“, so Reckmeier. „Sogar Schutzgebiete bleiben nicht erhalten.“ Das beste Beispiel dafür sei das Projekt auf dem Gelände der ehemaligen Zeche General Blumental. Ziel sei es, den Flächenverbrauch im Land bis 2035 ganz auf Null abzusenken. „Und das auch in Herne“, betont Dürdoth.
Artensterben genauso schlimm wie Klimakrise
Auch die „Versteinigungsstrategie“ in Vorgärten müsse ein Ende finden. „Wir brauchen mehr Wildnis, mehr Natur“, sagt er. Denn genauso schlimm wie die Klimakrise sei das Artensterben. „Obwohl das eine auch das andere bedingt“, fügt Reckmeier hinzu.
Gerade Insekten seien für die Menschen besonders wichtig. „Wenn es die nicht mehr gibt, sind wir auch nicht mehr lange da“, betont NABU-Vorsitzender Norbert Kilimann. Besonders die Wildbienen seien für das Bestäuben von Obst- und Gemüsepflanzen wichtig. Es sei nun entscheidend, dass nicht mehr nur geredet und versprochen wird, so Reckmeier. „Jetzt muss die Politik wirklich handeln.“
Die Unterschriften-Listen können im Haus der Natur, Vinckestraße 91, abgeholt und dort auch wieder abgegeben werden. Zudem sollen Unterschriften auf Veranstaltungen gesammelt werden. Die Auftaktveranstaltung am 21. August findet von 12 bis 14 Uhr auf dem Rober-Brauner-Platz in Herne-Mitte statt.
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