Herne. Wegen der Corona-Pandemie entscheiden sich immer mehr Herner für den Urlaub mit dem Wohnmobil. Die Nachfrage ist stark gestiegen.

Urlaub machen - das kann in Zeiten von Corona eine Herausforderung werden. Viele möchten nicht in einem Hotel wohnen, aber auch nicht ganz auf ihre Ferien verzichten. Statt des Pauschalurlaubs entscheiden sich deshalb immer mehr für einen Wohnwagen oder ein Wohnmobil. Herner Anbieter bestätigen, dass auch bei ihnen die Nachfrage enorm angestiegen ist. Wer jetzt noch etwas kaufen oder buchen möchte, muss sogar damit rechnen leer auszugehen.

„Noch haben wir etwas da, aber es hat sich schon minimiert“, sagt Birgit Albert, Geschäftsführerin im Campingsalon Zimmermann. „Die Leute fragen vermehrt nach.“ Ob gebraucht oder neu, beide Varianten werden seit Mai gekauft. Dabei handelt es sich beim Kauf eines Wohnwagens nicht gerade um eine kleine Investition.

Auch hochpreisige Fahrzeuge werden nachgefragt

Rechtzeitig um einen Stellplatz bemühen

Damit es mit dem Urlaub klappt, sollte man sich rechtzeitig um einen Stellplatz bemühen. Für Wohnmobile gibt es dazu speziell ausgewiesene Flächen.

Im Internet kann man beispielsweise unter www.promobil.de oder www.stellplatz.info Tipps bekommen und direkt nach Plätzen suchen.

Für einen guten Gebrauchten müsse man ab 8000 Euro anlegen. In dieser Preisklasse sei die Auswahl aktuell auch recht rar. Aber auch hochpreisigere Fahrzeuge, die in den Gebrauchtwagen-Sektor gehen, werden gut nachgefragt. Die Kunden wollen etwas Neues, nicht zu Altes.

„Wir haben auffällig viele Neukunden und Nicht-Camper“, berichtet Birgit Albert. Vom Alter her seien die Käufer gemischt, junge Paare mit Kindern und ohne, Urlauber im mittleren Alter, und auch Ältere entscheiden sich dieses Jahr besonders oft für diese Reiseform. „Viele bleiben in Deutschland, da ist es wegen Corona am unkompliziertesten.“

Schließlich könne man nicht wissen, ob man aus anderen Ländern wieder problemlos zurückreisen kann, sollte sich die Lage noch mal verschärfen. Kroatien werde ebenfalls als Reiseziel genannt. Problematischer sei es, Stellplätze für die Reisemobile zu finden: „Deutschland ist stark frequentiert aktuell. Das muss man im Auge haben.“

In diesem Jahr gibt es eine deutlich erhöhte Nachfrage

Bei PePi-Mobile Wohnmobile gibt es ebenfalls eine erhöhte Nachfrage. In den Sommerferien seien die verschiedenen Reisemobile eh meist ausgebucht. In diesem Jahr gab es eine deutlich erhöhte Nachfrage, weil viele ihren Urlaub umplanen mussten. Auch im Verkauf gebe es eine vermehrte Anfragen. „Aktuell haben wir erst ab Anfang August wieder etwas frei“, sagt ein Mitarbeiter. „Aber auch für nach den Ferien sollte man sich so früh wie möglich melden.“

Tim Bauer, Inhaber der Firma Pepi-Wohnmobile, verzeichnet in diesem Sommer eine verstärkte Nachfrage.
Tim Bauer, Inhaber der Firma Pepi-Wohnmobile, verzeichnet in diesem Sommer eine verstärkte Nachfrage. © FUNKE Foto Services | Ralph Bodemer

Familien interessieren sich vermehrt für teilintegrierte Modelle, also solche, wo das Fahrerhaus des Basisfahrzeugs verwendet wird, oder solche mit Schlafalkoven. „Pärchen entscheiden sich meist für Kastenwagen oder den Bully.“ Die interessierten Urlauber sind jung wie alt und entscheiden sich ganz unterschiedlich für eine der vier Fahrzeugkategorien in der Vermietung. Haustiere mitzunehmen, sei nach Absprache möglich. „Gegen eine Extragebühr werden die Fahrzeuge dann mit einer Airtune-Behandlung bedampft, damit auch Allergiker das Fahrzeug hinterher wieder problemlos nutzen können.“

Alle Fahrzeuge werden nach der Vermietung grundgereinigt und desinfiziert. Wer sich für den Kauf eines Reisemobils interessiert und nicht sofort eines benötigt, der kann am Ende der Saison fündig werden. Dann wird bei PePi-Mobile der Vermietbestand verkauft.

Erhöhte Nachfrage bei Decathlon

Dass viele Menschen in diesem Jahr campen wollen, stellt auch Decathlon fest. „In all unseren Filialen in Deutschland ist eine erhöhte Nachfrage im Outdoor-Sportbereich zu erkennen“, teilt Sprecherin Celinn Fischer mit. Bei den Familienzelten (4 bis 8 Personen) der Eigenmarke Quecha sei die Nachfrage um 20 Prozent gestiegen, während mit den 1-3 Personenzelten ähnliche Zahlen wie in 2019 verzeichnen würden. Ein Grund dafür könnte das Ausbleiben der Festivals aufgrund der Coronakrise sein, so Fischer. Das größte Interesse liege im Outdoorbereich bei Air Seconds Zelten, aber auch selbstaufblasende Luftmatratzen seien derzeit hoch im Kurs.

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