Herne. . Das Herner Unternehmen Pepi Mobil bietet seit 2016 die Vermietung von Wohnmobilen an. Das Geschäft läuft bestens, die Flotte wächst.

  • Branche boomt seit einigen Jahren - auch weil die Fahrzeuge das Gefühl von Freiheit bieten
  • Gründer Tim Bauer startete mit zwei Fahrzeugen, mittlerweile sind es fünf
  • Bauer hat sich mit fairen und transparenten Mietbedingungen einen guten Ruf bei Kunden erarbeitet

Wie viele Wochen sind es noch bis zu den Sommerferien? Fünf! Die Vorfreude steigt Tag für Tag bei all jenen, die dann in den Urlaub fahren. Die Sommerferien sind auch Hochsaison für all jene Unternehmen, die den Menschen den Urlaub organisieren. In Herne ist im vergangenen Jahr ein neuer Anbieter an den Start gegangen: PePi-Mobil. Der - noch - kleine Betrieb vermietet Wohnmobile.

Mit diesem Geschäftsmodell kehrt Gründer Tim Bauer - der in Herne als Handballspieler und Trainer bekannt ist - quasi zu den familiären Wurzeln zurück. Als Kind sei er mit seinen Eltern immer mit dem Wohnmobil in den Urlaub gefahren. Doch diese Erinnerung diente selbstverständlich nicht als Entscheidungsgrundlage für den Schritt in die Selbstständigkeit. Vielmehr hatten die Recherchen des 39-Jährigen ergeben, dass der Wohnmobilmarkt kräftig wächst.

Tim Bauer sucht einen Standort in Herne

Die Gründe sind unterschiedlich. Bauer vermutet einerseits die fragile Sicherheitslage in manchen Ländern, die Urlauber nach anderen Möglichkeiten suchen lässt. Andererseits gebe ein Wohnmobil ein Gefühl von Freiheit. „Man kann sich spontan entscheiden, wohin man fährt“, sagt Bauer. Weil man eben seine Unterkunft und Verpflegung bei sich habe - zumal der Komfort in den fahrenden Wohnungen inzwischen sehr groß sei. Der Boom der Branche spiegele sich auch darin, dass immer mehr Städte eine Infrastruktur für Wohnmobile aufbauten. Bauer hält das auch in Herne für eine gute Idee.

Die Wohnmobile der neuen Generation bieten eine Fülle an Komfort.
Die Wohnmobile der neuen Generation bieten eine Fülle an Komfort. © Ralph Bodemer

Zum Start im vergangenen Jahr stellte sich auch die Frage: Gibt es für Bauer als neuen Anbieter noch einen Platz im Markt? Zwar gibt es in Herne kein vergleichbares Angebot, doch im Ruhrgebiet mehrere Anbieter. Darüber hinaus hat sich im Zuge der aufkommenden Sharing Economy eine private Vermietung etabliert. Doch nach der Premierensaison wusste Bauer, dass es eine deutliche Nachfrage gibt.

Geschäftsfeld soll erweitert werden

Bauer hatte vorsichtig mit zwei Fahrzeugen begonnen - und deren Auslastung habe am Ende bei rund 90 Prozent gelegen. Vor diesem Hintergrund hat er für 2017 drei weitere Wohnmobile angeschafft. Auch die aktuelle Saison - die im März begonnen hat - laufe bislang gut. Die Kunden wüssten es zu schätzen, dass PePi fair und transparent arbeite. So gibt es bei Bauer keine Kilometerbegrenzung.

Ob er schon im kommenden Jahr erneut expandiert, lässt Bauer offen: „Ich will erst die Saison abwarten und nichts überstürzen.“ Er wolle organisch mit seinem Kundenstamm wachsen.

Allerdings will er das Geschäftsfeld erweitern: Schon jetzt führt er Gasprüfungen durch, montiert Zubehör - und bei Problemen rückt die Werkstatt auf Rädern mit einem Kfz-Meister aus. Bauer spielt mit dem Gedanken, auch Fahrzeuge zu verkaufen. Am liebsten in Herne. Zwar hat das Unternehmen seinen Sitz in der Stadt, doch die Übergabestation ist in Castrop. Bauer sucht einen geeigneten Standort in Herne.

>> ÜBERNACHTUNG FÜR SCHALKE-FAN

Eigentlich vermietet Tim Bauer seine Fahrzeuge nicht für einen Zeitraum von weniger als einer Woche. Doch in einem besonderen Fall machte er eine Ausnahme: Die Frau eines glühenden Schalkefans schenkte ihrem Mann eine Übernachtung im Wohnmobil auf dem Ernst-Kuzorra-Platz mit direktem Blick auf die Glückauf-Kampfbahn. Der Fan soll selig gewesen sein.