Herne. Die umstrittene Bodenreinigungs- und Abfallbehandlungsanlage von Suez an der Südstraße ist seit Wochen nicht in Betrieb. Das sind die Gründe.

Die Herner Bodenreinigungs- und Abfallbehandlungslage der Firma Suez sei schon seit mehr als zwölf Wochen nicht in Betrieb, berichteten Anwohner des Unternehmens an der Südstraße. Suez-Geschäftsführer Theodor Bonkhofer bestätigte auf Anfrage der WAZ, dass die Anlage derzeit ruht.

„Die allgemeine wirtschaftliche Situation wirkt sich auch auf Sanierungsprojekte aus, so dass keine ausreichenden Bodenmengen angeliefert wurden“, erklärte Bonkhofer. Wenn mit den zwischenzeitlich übernommenen Mengen und den erwarteten Anlieferungen der Kunden sich wieder ein kontinuierlicher Betrieb darstellen lasse, werde der Entsorgungsbetrieb umgehend wieder aufgenommen.

Noch kein Termin am Oberverwaltungsgericht

Gerd Kalus von der Bürgerinitiative Dicke Luft (BI) und Ingrid Reckmeier (BUND und BI) stehen in Herne an der Spitze der Bewegung gegen die Suez-Erweiterung.
Gerd Kalus von der Bürgerinitiative Dicke Luft (BI) und Ingrid Reckmeier (BUND und BI) stehen in Herne an der Spitze der Bewegung gegen die Suez-Erweiterung. © LOC

Nichts Neues gibt es derweil über die Klage des BUND-Landesverbandes gegen die von der Bezirksregierung Arnsberg im Juli 2018 genehmigte Erweiterung des Betriebs. Es gebe am zuständigen Oberverwaltungsgericht Münster noch immer keinen Termin für eine mündliche Verhandlung, berichtet Gerd Kalus von der Bürgerinitiative Dicke Luft, die den BUND im Klageverfahren unterstützt.

Der BUND und die Initiative kritisieren, dass Suez an der Südstraße hochgiftige Abfälle aus ganz Europa behandele. Der BUND hält es vor dem Hintergrund der hohen Belastung in Herne für grob fahrlässig, dass die Bezirksregierung dem Betrieb eine Kapazitätserweiterung um mehr als ein Drittel genehmigt habe.

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