Herne. Künstlerinnen und Künstler aus elf Ateliers stellen in der Künstlerzeche Unser Fritz aus. „Was geht“ haben sie ihre Ausstellung genannt.
Auch in der Künstlerzeche beginnt der Ausstellungsbetrieb nach der Corona-Zwangspause wieder. Unter dem Titel „Was geht“ zeigen elf Ateliernutzer zumeist aktuelle Arbeiten. „Die geplante Ausstellung mit einer polnischen Künstlerin und auch die ,N8schicht’ mit dem Thema Weiß mußten wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden“, erklärt Erika Porsch vom Vorstand des Fördervereins. „Was lag da näher, als jetzt die Zechenkünstlerinnen und -künstler auszustellen?“
Große Bodenarbeit von Danuta Karsten
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Nur maximal 15 Personen dürfen sich gleichzeitig im Ausstellungsraum aufhalten. Innerhalb des Gebäudes besteht Maskenpflicht. Ein Abstand von 1,5 m ist einzuhalten. Jeder Besucher muss sich registrieren.
Die Werke der elf Künstlerinnen und Künstler sind von Samstag, 13. Juni, bis zum 5. Juli zu sehen: Künstlerzeche Unser Fritz, Zur Künstlerzeche 10. Auf eine Eröffnungsveranstaltung wird verzichtet.
Öffnungszeiten: mittwochs und samstags, 15 - 18 Uhr, sonntags 14 - 17 Uhr.
Fast alle haben mitgemacht und vorwiegend neue Werke für die Ausstellung beigetragen. Die ehemalige Schwarzkaue wird von einer großen Bodenarbeit von Danuta Karsten beherrscht. Sie hat aus durchsichtigem Kunststoff Pyramiden geschaffen, die sie locker im Raum angeordnet hat. Die Objekte laden dazu ein, um sie herum zu schreiten, und schaffen je nach Standort ganz unterschiedliche Ansichten, die sich immer wieder verändern.
Beate Matkey hat sich dort für ihre in diesem Jahr entstandenen Arbeiten auf Papier die Stirnwand reserviert. In ihren Arbeiten mischen sich Aquarellfarben mit durchscheinendem Lack. Ihre bewegten Linienführungen erinnern an Landschaften oder auch an pflanzenartige Formen.
Drahtobjekt und Zeichnungen von Werner Ryschawy
In der Weißkaue dreht sich in einer Ecke ein Drahtobjekt von Werner Ryschawy. „Mir ist die gleichmäßig langsame Bewegung wichtig“, sagt er. So erschließen sich die unterschiedlich starken Drähte und Eisen. Sie schaffen immer wieder neue Ansichten, in dem sich die einzelnen Formen scheinbar neu verbinden. Auch in seinen großformatigen Zeichnungen verschmelzen mehrere Zeichenebenen auf verschiedenen Papieren.
Jürgen Buhre hat für die Ausstellung zwei großformatige Bilder und ein Objekt ausgesucht. Hier werden Menschen ganz auf Linien reduziert, die sich scheinbar gegen die Farbe erwehren. Mit seinen Farben gestaltet er ein Wechselspiel von emotionalem Ausdruck und Materialität. Für sein Objekt hat sich diese Linie verselbstständigt und ist zu einer abstrakten Form geworden.
Objekt aus Kunststoff von Verena Schuh
„Einen Titel hat mein Objekt noch nicht“, stellt Verena Schuh fest. „Es ist eine ganz neue Arbeit, die schon für meine Einzelausstellung im Herbst entstanden ist.“ Sie hat eine in sich verdrehte Form aus durchsichtigem Kunststoff geschaffen, die ohne Anfang und Ende zu sein scheint. Auch in ihrem Bild nehmen Kunststoffschläuche die Bewegung der gemalten Linien auf und führen sie über das Bild hinaus.
Peter Buchwald hatte seine mehrteilige Fotoarbeit schon für das Thema Weiß ausgesucht. Hier verschwimmen die einzelnen Formen und Farben in der Fernsicht zu einer fast einheitlichen hellen Fläche, aus der sich nur wenige Elemente herausheben. Erst aus der Nähe betrachtet, erschließen sich die Details.
Die Künstlerinnen und Künstler haben es geschafft, trotz sehr unterschiedlicher künstlerischer Positionen, eine stimmige Ausstellung zu hängen. Da bleibt immer genügend Raum für die Wirkung der einzelnen Werke. „Auf eine Eröffnung mit Rede und dem üblichen Büfett müssen wir natürlich verzichten“, stellt Erika Porsch fest. „Aber es gibt wenigstens wieder Kunst zu sehen.“
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