Herne. Mitarbeiter des Krankenhausträgers St. Elisabeth-Gruppe sollten Überstunden abbauen, um Kurzarbeit zur verhindern. So ist nun die aktuelle Lage.

Der Krankenhausträger St. Elisabeth-Gruppe in Herne wird voraussichtlich auf Kurzarbeit verzichten. Das sagt der Chef der Gruppe Theo Freitag zur WAZ.

Es zeichne sich eine „sehr positive Entwicklung“ in der St. Elisabeth-Gruppe ab. Zu dem Unternehmen gehören in Herne auch das Marien Hospital sowie das St. Anna Hospital und das Rheumazentrum in Wanne. Anfang des Monats hatte der Klinikverbund seine Mitarbeiter in einem Brief dazu aufgefordert, Überstunden abzubauen. Geschehe dies nicht, drohe Kurzarbeit. Grund: Die Verunsicherung durch die Corona-Krise habe dazu geführt, dass viele Patienten ihre Behandlungen verschoben hätten, viele Betten seien leer.

Geschäftsführer lobt große Flexibilität der Mitarbeiter

Einige Abteilungen hätten frühzeitig und proaktiv auf den ersten Arbeitsrückgang mit dem Abbau von Überstunden reagiert, sagt Freitag nun. Viele weitere Abteilungen seien diesem Beispiel gefolgt. „Dies spricht für die große Flexibilität unserer Mitarbeiter“, lobt der Geschäftsführer der Gruppe. Damit sehe es so aus, dass die Beantragung von Kurzarbeitergeld nicht nötig sein werde.

In allen Krankenhäusern der Gruppe seien etwa 50 Prozent der Betten aktuell nicht belegt. Dementsprechend gebe es etwa auch im Marien Hospital Herne ausreichend freie Betten. Im Haus am Hölkeskampring seien auf einem kleinen isolierten Teil der Station 9 „wenige Patienten“ untergebracht worden, die an Covid-19 erkrankt seien, aber nicht auf der Intensivstation behandelt werden müssten. Eine genaue Zahl nannte das Unternehmen nicht. Bei dem größten Anteil der Patienten, der auf den abgegrenzten Bereichen der Station 9 liege, handele es sich lediglich um Verdachtsfälle, die sich in den meisten Fällen nicht bestätigten, so Gruppen-Chef Freitag.

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Die Zahl der Covid-19-Patienten, die auf der Normalstation behandelt würden, liege in allen Häusern der Gruppe „im Durchschnitt im niedrigen einstelligen Bereich“. Freitag: „Wir haben immer mal wieder vereinzelt Covid-19-Patienten, die auf der Intensivstation in den Akut-Krankenhäusern der St. Elisabeth Gruppe behandelt werden müssen.“

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