Herne. Die Stadt Herne hat am Montag die Einhaltung der neuen Regeln zum Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie kontrolliert - mit erstaunlichem Ergebnis.

Die Stadt Herne hat am Montag die neuen Regeln für die Eindämmung der Coronavirus-Pandemie kontrolliert. Knapp 40 Teams waren dazu überall in Herne und Wanne-Eickel unterwegs, teilt die Stadt auf Anfrage der WAZ mit.

Zusammenkünfte und Ansammlungen in der Öffentlichkeit von mehr als zwei Personen, so die neuen Corona-Regeln, sind nun verboten. Außerdem müssen Friseure, Nagelstudios, Tätowierer und Massagesalons jetzt ebenso wie Restaurants und Gaststätten komplett schließen; Essen darf nur noch außer Haus geliefert werden. Am Tag eins der neuen Regeln war die Stadt sehr zufrieden. Bürger und Händler hätten sich zum überwiegenden Teil daran gehalten, sagt Eduard Belker, stellvertretender Leiter des städtischen Fachbereichs öffentliche Ordnung.

Noten von 2+ bis 1- für Händler und Bürger

Bürgern gibt Belker die Note 1-. Fast durchweg, berichtet er, hätten die Herner das Kontaktverbot eingehalten, heißt: Mehr als zwei Menschen seien nicht unterwegs gewesen; als Ausnahme erlaubt sind Familienangehörige. Dass es keine glatte 1 sei, liege daran, dass in Schlangen, etwa vor Geschäften, der Mindestabstand von 1,50 Meter (noch) nicht überall beachtet worden sei. Am Wochenende, so Belker, habe die Stadt noch deutlich häufiger eingreifen müssen, weil die damaligen, lockereren Regeln weniger beachtet worden seien. Auf Spiel- und Fußballplätzen sei gar nichts mehr los gewesen.

Noch nicht alle Herner haben in Schlangen den Mindestabstand eingehalten, bilanzierte die Stadt am Montag (Themenbild).
Noch nicht alle Herner haben in Schlangen den Mindestabstand eingehalten, bilanzierte die Stadt am Montag (Themenbild). © dpa | Frank Rumpenhorst

Händlern gibt der Vize-Chef im Ordnungsamt eine 2+. Einige wenige Ladenbesitzer hätten von den neuen Regeln noch nichts gewusst, vor allem Restaurants. Sie hätten auch nach 15 Uhr noch geöffnet gehabt. Andere hätten auf Kollegen verwiesen, die noch geöffnet haben. Die aber hätten öffnen dürfen, etwa weil sie einen integrierten Paketschalter hätten.

Belker zeigt Verständnis für die Geschäftsleute: Die Regeln seien noch ganz frisch, und sie hätten sich zuletzt mehrfach geändert. Nicht zuletzt lägen bei vielen Händlern wegen ihrer wirtschaftlichen Einbußen die Nerven blank.

Die Stadt hat nach seinen Worten die Kontrollteams von zuletzt 25 auf knapp 40 aufgestockt. Dazu seien nun auch „fachfremde“ Verwaltungsmitarbeiter für das Ordnungsamt im Einsatz. Bislang sei nur kontrolliert worden. Das soll sich am Dienstag ändern. Dann soll es bei Verstößen auch Strafanzeigen geben.

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