Herne. Herne fährt immer weiter runter. Am Dienstag wurden wegen der Coronavirus-Epidemie weitere Einschränkungen bekannt. Hier ein Überblick.
Am Dienstag hat die Coronavirus-Epidemie zu weiteren Einschränkungen in Herne geführt. Hier die wichtigsten Entscheidungen.
Bus & Bahn
Bogestra und HCR dünnen bis auf Weiteres ihre Fahrpläne aus. Bei der HCR werde ab Donnerstag, 19. März, nach einem „Samstagsfahrplan plus“ gefahren, sagt HCR-Sprecher Dirk Rogalla. „Plus“ bedeute: Die Busse der Linie 391 fahren wie werktags; normalerweise sind sie samstags nicht unterwegs. Außerdem fahre der 362er im 15- statt im 30-Minuten-Rhythmus. Alle Nacht-Express-Angebote (NE31 bis NE34) entfielen bis auf Weiteres. Die Einsatzwagen blieben aufgrund der Einstellung des Schulbetriebs im Depot. Die neuen Fahrpläne sollen möglichst bis zum Wechsel am Donnerstag online verfügbar sein. Das Kundencenter in Herne-Mitte sei weiterhin geöffnet. Bus & Bahn der Bogestra sollen ab Mittwoch, 18. März, nach dem Samstagsfahrplan fahren. Ausnahme: Morgens bis 8 Uhr gelte weiterhin der übliche Fahrplan. Die Vestische verkehre ab Mittwoch, 18. März, ebenfalls nach dem Samstagsfahrplan, meldet die Stadt.
Rathäuser
Um Bürger und Mitarbeiter der Stadt gegen Infektionen mit dem Covid-19-Virus zu schützen, organisiert die Stadtverwaltung Arbeitsabläufe neu. Die Verwaltungsstandorte sollen ab Mittwoch,18. März, nicht mehr für den Publikumsverkehr zugänglich sein. Dringende Anliegen würden trotzdem bearbeitet: Bürger sollen ab sofort telefonisch oder per E-Mail mit der Stadt (www.herne.de) beziehungsweise dem zuständigen Fachbereich aufnehmen.
Sparkasse/Banken
Die Herner Sparkasse will ihre Filialen geöffnet halten. Es sei aber nicht absehbar, ob in der nächsten Zeit einzelne Geschäftsstellen geschlossen werden müssen, sagt Thorsten Thöing, Leiter des Vorstandssekretariats. Er stellt aber klar: Auch während der Corona-Krise sei die kreditwirtschaftliche Infrastruktur, die Bargeldversorgung und die Zahlungsverkehrsinfrastruktur sichergestellt. Die Sparda-Bank West dagegen öffnet ihre Filiale in Herne-Mitte vorerst nicht mehr. Aktuell stehe den Kunden noch die Filiale Wanne in der Wanner Straße 6-8 zur Verfügung. Der Zugang zu Schließfächern werde nach Terminvereinbarung jeweils donnerstags möglich sein.
Krankenhäuser
Die Krankenhäuser haben ihre Besuchsregelungen weiter verschärft: Im EvK darf jeder Patient an den Standorten in Herne-Süd und Eickel pro Tag nur noch einen Besucher empfangen – von 10 bis 20 Uhr. Besucher müssten zudem ihren Namen und ihre Kontaktdaten hinterlassen. Die Cafeteria sei ab sofort nur noch für Mitarbeiter bis 14 Uhr geöffnet. Auch das St. Anna-Hospital in Wanne, das Marien Hospital in Herne-Mitte/Süd sowie das Rheumazentrum Ruhrgebiet in Wanne haben ihre Besucherregeln geändert: Dort gilt nun: Besuche sind ab Dienstag, 17. März, nicht mehr möglich. In begründeten Einzelfällen gebe es Ausnahmen. Außerdem gebe es spezielle Regelungen für die Palliativstation im Marien Hospital Herne sowie die Geburtshilfen im St. Anna Hospital in Wanne.
Keine neuen Infizierten
In Herne hat sich am Dienstag die Zahl der Infizierten mit dem Coronavirus nicht erhöht, teilte die Stadt mit. Damit bleibt es bei insgesamt acht Menschen, die offiziell infiziert sind.
Aktuell werden laut Stadt pro Tag rund 25 Abstriche im neuen Coronavirus-Diagnosezentrum der Stadt Herne genommen. Aber nicht nur das Diagnosezentrum teste bei Verdachtsfällen, sondern auch Ärzte und Krankenhäuser. Das Diagnosezentrum ist eine Einrichtung zur Entlastung der ansässigen Mediziner und Krankenhäuser.
Standesamt
Für das Standesamt sind Urkundenbestellungen per Fax, per Post oder per E-Mail an standesamt@herne.de möglich. Geburten könnten schriftlich angemeldet werden. Eine telefonische Rücksprache sei aber unter 02323/16-22 54 erforderlich. Bei Fragen zu Eheschließungen könnten sich Bürger an das Standesamt unter 02323/16-22 33 wenden. Eheschließungen selbst führe das Standesamt weiterhin durch: Allerdings dürften nur noch das Ehepaar, die Eltern sowie die Trauzeugen mit ins Trauzimmer. Hochzeitsgesellschaften sollen sich nicht in Gruppen vor oder in öffentlichen Gebäuden aufhalten.
Spielplätze
Nach einem Erlass des Landes werden Schulhöfe, Jugendzentren, Spielplätze und der städtische Abenteuerspielplatz kurzfristig geschlossen. Der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) weise bei seinen Rundgängen Kinder, die dort spielten, „mit entsprechendem Fingerspitzengefühl“ darauf hin, dass die Plätze nicht mehr genutzt werden dürfen.
Auch interessant
Blutspende
Wegen der aktuellen Coronavirus-Epidemie hat das Archäologiemuseum am Europaplatz in Herne-Mitte entschieden, seine Räume für eine Blutspende des DRK zur Verfügung zu stellen. Am Donnerstag, 19. März, ist von 14 bis 19 Uhr das Deutsche Rote Kreuz (DRK) im Museum zu Gast, um Blutspenden entgegenzunehmen, so das DRK.
Minizoos
Auch die Minizoos im Revierpark Gysenberg und im Volksgarten Eickel wurden dicht gemacht. Besucher können die Tiere nicht mehr besuchen.
Trauerfeiern
Trauerfeiern für Verstorbene auf den städtischen Friedhöfen dürfen nicht mehr in den Trauerhallen stattfinden, sondern nur noch direkt an Gräbern. Über Details zur Umsetzung habe die Friedhofsverwaltung bereits die Bestattungsunternehmen informiert.
Handel
Gewerbetreibende und Händler haben im Moment viele Fragen zur Schließung von Geschäften. Der Erlass des Landes NRW, der die Lage für Handel und Gewerbe regelt, liege der Stadtverwaltung noch nicht vor, meldet das Rathaus. Daher seien noch keine verbindlichen Aussagen dazu möglich. Sobald der Erlass bekannt sei, wolle der Krisenstab über die konkrete Umsetzung entscheiden. Gewerbetreibende können sich mit ihren Fragen aktuell unter der Rufnummer 02323/16-16 32 an den Fachbereich Öffentliche Ordnung wenden.
Arbeitsagentur
Das Telefonnetz von Arbeitsagentur und Jobcenter ist überlastet. Grund sei das hohe Anrufaufkommen, melden die Behörden. Deshalb seien sie derzeit telefonisch nur eingeschränkt erreichbar. Arbeitsagentur und Jobcenter bitten darum, Anrufe auf Notfälle zu beschränken. Für alle Termine gelte weiterhin: Kunden müssten Termine nicht absagen. Es gebe auch keine Nachteile sowie Rechtsfolgen oder Sanktionen. Außerdem würden Fristen in Leistungsfragen vorerst ausgesetzt. Kunden erhielten rechtzeitig eine Nachricht, wenn sich diese Regelungen ändern. Die Arbeitsagenturen und Jobcenter seien aktuell dabei, auch lokale Rufnummern zu schalten.
CDU-Parteitag
Nun zieht auch die CDU in Herne die Reißleine: Hernes CDU-Kreisvorsitzender Timon Radicke kündigte an, dass der CDU-Parteitag am 28. März nun doch ausfällt – genauso wie alle anderen CDU-Veranstaltungen zunächst bis 19. April, darunter Mitgliederversammlungen. Vorstandssitzungen werde es nur dann geben, wenn sie absolut notwendig seien. Die SPD hatte ihren Parteitag, der für diesen Mittwoch geplant war, bereits Ende vergangener Woche verschoben.