Herne. Die SPD in Herne hat ihren Parteitag mit der Nominierung ihres OB-Kandidaten gestrichen. Deshalb führt die CDU ihren Parteitag aber durch.

Die SPD in Herne zieht wegen des Coronavirus die Reißleine und sagt ihren Parteitag für Mittwoch, 18. März, ab. Die CDU will dagegen an ihrem Parteitag am Samstag, 28. März, festhalten. Dafür, sagt Hernes CDU-Parteichef Timon Radicke, gebe es wichtige Gründe.

Die SPD hat zu ihrem Parteitag am 18. März im Kulturzentrum rund 300 Menschen eingeladen, darunter über 200 Delegierte sowie knapp 100 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Vereinen und Organisationen. In dieser Größenordnung wolle die SPD keine Veranstaltung durchführen, auch keinen wichtigen Parteitag, sagt Hernes SPD-Chef Alexander Vogt zur WAZ: „Sicherheit geht da vor.“ Beim Parteitag sollte der Oberbürgermeisterkandidat der SPD für die Kommunalwahlen am 13. September gekürt werden. Bislang einziger Kandidat: der Amtsinhaber OB Frank Dudda. Darüber hinaus wollten die Sozialdemokraten über ihr Wahlprogramm abstimmen.

CDU-Chef: Wahl zwischen Pest und Cholera

Der SPD-Parteitag ist nun auf unbestimmte Zeit verschoben, erst Mitte Juni müsse der OB-Kandidat gewählt sein. Bis zu diesem Zeitpunkt müssen die Parteien auch ihre Reservelisten für den Rat und die Bezirksvertretungen aufstellen. Die habe die SPD zum Glück schon aufgestellt, sagt Vogt.

Das ist bei der CDU nicht der Fall. Sie hat zwar mit Timon Radicke den OB-Kandidaten gekürt, aber die Listen noch nicht aufgestellt. Deshalb, so CDU-Chef Radicke, müsse der Parteitag am 28. März im Gesundheitscampus in Börnig – Stand jetzt – über die Bühne gehen. „Je länger wir warten, desto enger wird es mit den Fristen“, begründet er. Würde er den Parteitag verschieben, und die Lage bessere sich in den nächsten Wochen nicht, dann stünde am Ende die CDU womöglich gar nicht auf den Wahlzetteln. Das will er möglichst verhindern. Dass es womöglich ein kleiner Parteitag würde, weil viele Parteimitglieder vielleicht gar nicht kämen, das müsse man im Zweifel akzeptieren. Aber: Der Kreisvorstand werde sich zu Beginn kommender Woche treffen und die Lage neu bewerten. Dass die CDU den Parteitag doch noch absagt, will er nicht ausschließen.

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