Herne. . Im Oktober endet die erste Amtszeit von Bldungs-, Jugend- und Kulturdezernentin Gudrun Thierhoff. Die CDU hat nun angekündigt, dass sie im Rat für die Neuausschreibung der Stelle stimmen wird.
Die Chancen der grünen Bildungsdezernentin Gudrun Thierhoff auf eine zweite Amtszeit sind weiter gesunken: CDU-Fraktions-Chef Markus Schlüter erklärte auf Anfrage, dass die Union im Rat für eine Neuausschreibung der zum 1. Oktober auslaufenden Stelle stimmen werde. Die SPD hält sich zu der Personalie öffentlich nach wie vor bedeckt, soll aber bereits vor dem Aus der rot-grünen Ratskooperation der CDU das Bildungsdezernat „angeboten“ haben.
So verlautet es zumindest aus der CDU-Ratsfraktion. Kurz vor der Wahl des neuen Kämmerers Hans Werner Klee am 11. Dezember soll die SPD der CDU auf Ebene der Fraktionsgeschäftsführung in Aussicht gestellt haben, den künftigen Bildungsdezernenten zu stellen, so die Darstellung aus der CDU-Fraktion. „Das ist absoluter Unsinn“, sagte SPD-Fraktions-Chef Frank Dudda zur WAZ. Es habe kein „Angebot“ gegeben. Wie berichtet, konnte sich der von der SPD vorgeschlagene Kandidat Klee im Rat am Ende nur hauchdünn gegen Markus Schlüter durchsetzen.
Rückenwind für Gudrun Thierhoff gibt es von den Grünen: Die Partei nutzte die Mitgliederversammlung am Donnerstagabend auch dazu, Werbung für „ihre“ Bildungsdezernentin zu machen. „Wir erwarten eine Wiederwahl von Gudrun Thierhoff, damit sie ihre erfolgreiche Arbeit fortsetzen kann“, sagte Kreisvorsitzender Dietmar Jäkel. Das „grüne“ Dezernat habe „entscheidende“ Akzente setzen können, so der Mitarbeiter des (Thierhoff unterstellten) Bildungsbüros der Stadt.
FDP lobt Arbeit der Dezernentin
Auch die FDP steht hinter der Dezernentin. „Wir würden eine Wiederwahl wohl mittragen“, sagt Thomas Bloch, Fraktions-Chef der Liberalen, und bescheinigt Thierhoff „gute Arbeit“. Das sieht die CDU offenbar anders. Ob die Union ihre seit Jahren erhobene Forderung, dass sie als zweitgrößte Ratsfraktion auch im Verwaltungsvorstand vertreten sein muss, beim Bildungsdezernat erfüllt sehen möchte, lässt Schlüter aber nach wie vor offen.
„Wir wollen Politik zum Wohle der Stadt gestalten“, sagt er. Die CDU werde sich keiner Idee verschließen. Die SPD sei nun als größte Fraktion am Drücker. Und: Zwischen CDU und SPD habe es nach dem Aus von Rot-Grün keine Gespräche gegeben.
Für 2013 wird es nicht nur in Sachen Bildungsdezernat jede Menge Gesprächsbedarf in der Politik geben: Besetzt werden muss auch noch die Stelle des Sozialdezernenten und der Chefposten bei Entsorgung Herne. Die wichtigste Entscheidung für die Stadt ist aber inhaltlicher Natur: Ein Haushaltsbeschluss muss her, um finanziell wieder handlungsfähig zu sein.