Herne. Die Schulen in Herne beobachten die Verbreitung des Coronavirus genau. Denn einige von ihnen haben in den nächsten Wochen Klassenfahrten geplant.

Das Coronavirus verunsichert einige Eltern in Herne. Denn vor den Osterferien stehen an vielen Schulen im Stadtgebiet obligatorische Klassenfahrten an. Diese sind geplant, bezahlt und die Schüler freuen sich darauf. Aber nun müssen sich manche Schulleiter fragen: Können wir die Reise trotz des Coronavirus überhaupt antreten?

Bei der Realschule Strünkede steht das Telefon in diesen Tagen nur selten still. Viele besorgte Eltern nehmen Kontakt zur Schule auf, um zu fragen, ob die Skifreizeit der achten Klassen nach Südtirol wie geplant stattfinden wird. Noch sei dazu aber nichts entschieden, sagt die stellvertretende Schulleiterin Ulrike Vogt.

Coronavirus: Herner Schulleiter bitten um Besonnenheit

Die meisten Schulleiter bitten um Besonnenheit statt Panik. Nicole Nowak, Schulleiterin am Haranni-Gymnasium, etwa sagt: „Hier im Ruhrgebiet sind die Fälle viel zahlreicher als in Hachem.“ Dorthin soll die Klassenfahrt der Fünftklässler vor den Osterferien gehen. Die neunten Klassen fahren nach Hamburg und Borkum. „Das sind keine Krisengebiete.“

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Sie möchte Ruhe bewahren und keine der Reisen absagen – zumindest vorerst. Denn mit so einer Absage stellten sich auch gleich viele neue Fragen, etwa: Wer übernimmt dann die Kosten? „Es ist wirklich schwierig“, so Nicole Nowak. „Sollten Eltern von sich aus entscheiden, dass ihr Kind nicht mitfährt, müssen sie auch die Kosten tragen.“

Die Gesamtschule Wanne-Eickel hat eine Fahrt nach Barcelona für die Jahrgangsstufe Q1 in der Woche vor den Osterferien geplant. „Solange es keine offizielle Reisewarnung für Spanien bzw. Barcelona gibt, halten wir an unserer Planung fest“, sagt Schulleiterin Katharina Rodermund.

Gymnasium Eickel plant Studienfahrt nach Süditalien

Ebenso hält es das Gymnasium Eickel. In diesem Jahr seien Studienfahrten mit vier Übernachtungen – ebenfalls in der Woche vor den Osterferien – nach Sorrent in Süditalien und Prag geplant. „Wir stehen in engem Kontakt zum Reiseveranstalter“, sagt Schulleiterin Antje Fehrholz auf WAZ-Anfrage.

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„Sollte es eine Reisewarnung für Italien und genau diese Region geben, dann findet diese Fahrt nicht statt. Gibt es keine Reisewarnung des Auswärtigen Amtes, dann findet die Fahrt auch so statt“, stellt sie klar und betont, dass Sorrent in Süditalien liege und sehr dünn besiedelt sei. Nur sehr vereinzelt habe es bisher Nachfragen von Eltern gegeben.

Einige Gespräche mit besorgten Eltern hatte hingegen Volker Gößling, Schulleiter am Pestalozzi-Gymnasium. Denn die neunte Jahrgangsstufe war erst vor gut zwei Wochen mit mehr als 100 Personen zur Skifreizeit in Südtirol. Genau als die Schüler zurückkamen, seien die Nachrichten von den ersten Fällen in Italien bekannt geworden, so der Schulleiter.

Grippeähnliche Symptome nach Klassenfahrt nach Südtirol

Zu allem Überfluss hätten anschließend eine Lehrerin und eine weitere Begleitperson über grippeähnliche Symptome geklagt. „Ich habe mir natürlich Sorgen um die Kollegen gemacht“, so Gößling. Zur Sicherheit hätten sich beide testen lassen. Aber schnell kam die Entwarnung: kein Coronavirus.

Nun ist Volker Gößling froh, dass das Thema Klassenfahrten vorerst durch ist und er diese Entscheidung nicht mehr treffen muss. Auch die Neuntklässler des Otto-Hahn-Gymnasiums seien bereits vor drei Wochen aus der Skifreizeit zurückgekommen, sagt Schulleiter Dennis Robertz. Diese sei aber nicht nach Italien, sondern Österreich gegangen und „alle sind gesund geblieben“.

Heike Bennet, Schulleiterin am Gymnasium Wanne, steht die Entscheidung hingegen noch bevor. Die Oberstufenfahrten in der letzten Märzwoche sollen nach Kroatien bzw. Barcelona gehen. „Kroatien könnte problematisch werden – und Barcelona eventuell auch“, sagt Heike Bennet. Alle Schulen stünden in engem Kontakt zur Stadt. „Wir sind im ständigen Austausch und müssen die Entwicklung abwarten“, so Bennet. Erst dann könne entschieden werden, ob die Klassenfahrten wie geplant stattfinden können.

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