Herne. Bizarre Insektenköpfe interessieren Laura Dieckmann schon lange. Ihre genauen Porträts gefielen auch der Classic Jury des „Herbert“-Wettbewerbs.
„Deine außergewöhnlichen Motive und deine herausragende Technik haben uns überzeugt. Du hast deinen Stil gefunden und uns mit deinen Insektendetails begeistert.“ So lobten die Juroren beim jüngsten „Herbert“-Wettbewerb die 23-jährige Laura Dieckmann. Teilgenommen hatte sie schon mehrfach, jetzt schaffte sie es erstmals auf Platz 3.
Mit dem Handy Details fotografiert
Andere mögen sie eklig finden, Laura haben es Insekten mit ihren bizarren Köpfen und Körpern einfach angetan. Schon seit einiger Zeit habe sie zufällig gefundene Exemplare gezeichnet, erzählt Laura, die in Dortmund Kunst und Deutsch mit der Option Lehramt studiert. Biologie würde sie gerne als Drittfach dazu nehmen. Von ihrem Preisgeld will sie sich ein Mikroskop anschaffen, das es ihr erlaubt, die Insekten auf noch kleinerer Ebene zu erkennen.
Das hat sie bisher mit der Handykamera versucht. Für die Insektenporträts hat sie einzelne Körperteile der Tiere dann zeichnerisch zusammengefügt, naturgetreu bis auf die Farbigkeit, die sie stärker herausarbeitet. Eine Motte, die Eier gelegt hat, ein Sandlaufkäfer aus Italien: So etwas interessiert Laura: „Ich lese dann auch viel über die Insekten und versuche, das in das Porträt einfließen zu lassen.“ Seit etwa zwei Jahren sind die Insekten ihre bevorzugten Objekte, vorher waren es Organe und Meerestiere.
Aufmerksam die Natur wahrnehmen
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In Holthausen aufgewachsen, wohnt Laura heute in Bochum, in einer Wohnung mit Garten. „Ich könnte mir auch vorstellen, in einer kleinen Hütte im Wald zu leben“, sagt sie. Dann hätte sie ihre Objekte direkt vor der Haustür. Dass ihre Mitmenschen die Natur genau aufmerksam erleben wie sie selbst, wünscht sie sich: „Wenn sie sich die Zeit nehmen, werden sie Dinge finden, die sie glücklich machen.“
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Auch wenn sie sich über die Anerkennung ihrer künstlerischen Leistung gefreut hat: Mindestens genau so schön am „Herbert“ findet es Laura, „Leute kennen zu lernen, die mich inspirieren und die ich inspiriere.“ Und das nicht nur in der eigenen Disziplin. Inzwischen gehört Laura zum Kreis der „Hin & Herbert“-Aktivisten, die sich auch jenseits des Wettbewerbswochenendes um die Jugendkultur in Herne bemühen. Zum Beispiel, indem sie Veranstaltungen wie den „Art Remix“ im Alten Wartesaal am kommenden Wochenende organisieren.