Herne. Beim Neujahrsempfang des Lions Clubs Wanne-Eickel war der ehemalige Politiker Franz Müntefering zu Gast. Er sprach über die drei „L“s des Lebens.
Denen etwas zurückgeben, die nicht so viel haben. Dieses Ziel verfolgt der Lions Club Wanne-Eickel. Und das wolle man auch im Jahr 2020 wieder schaffen, sagte Lions-Vorsitzender Torsten Biermann bei der Eröffnung des Neujahrsempfangs im Kongresszentrum des Anna Hospitals in Wanne-Eickel.
Bereits 2019 sei es durch die Unterstützung der Mitglieder gelungen, einige Projekte in Herne zu unterstützen, erklärte Biermann. So konnten beispielsweise die Schule am Schwalbenweg, eine Theater-AG und die Sportjugend Herne gefördert werden.
Wie bereits in den Jahren zuvor wurde auch in diesem Jahr wieder eine Tombola veranstaltet, um Geld für weitere Projekte zu sammeln. „Die Messlatte aus dem letzten Jahr liegt schon relativ hoch, aber das können wir dieses Jahr bestimmt noch mal toppen“, animierte Biermann die Gäste.
„Keiner von uns kommt auch nur einen Tag ohne Hilfe aus“
Ein Preis der Tombola war unter anderem das Buch „Unterwegs – Älterwerden in dieser Zeit“ vom ehemaligen Vize-Bundeskanzler Franz Müntefering. Der 80-jährige Wahl-Herner war als Gastredner zum Neujahrsempfang geladen worden. Direkt zu Beginn seiner Rede machte er deutlich, wie wichtig es sei, zu helfen, aber sich auch von anderen helfen zu lassen. Dies sei die größte Tugend, die man habe, so Müntefering. „Keiner von uns kommt auch nur einen Tag ohne Hilfe aus – das ist absolut normal.“
Dass der Lions Club die Möglichkeit zum Helfen gebe, lobte Müntefering. Zudem biete der Club die Chance, mit anderen Menschen in Verbindung zu treten, sich zu treffen und so der Einsamkeit zu entkommen. Damit spielte er auf die immer älter werdende Gesellschaft und die damit verbundenen Probleme und Hürden an. „Bald werden zwei Rentner auf ein neugeborenes Baby kommen – wer macht dann die Arbeit?“, fragte er in die Runde. Mit dieser und weiteren Fragen des Älterwerdens beschäftigt sich der ehemalige Politiker in seinem aktuellen Buch.
Die drei „L“s des Lebens
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Zum Schluss seiner Rede gab er den Gästen des Neujahrsempfang noch die drei wichtigsten „L“s mit auf den Weg. Laufen – denn „die Bewegung der Beine ernährt das Gehirn“. Lernen – jeder habe den Anspruch auf gute Bildung, so Müntefering. „Auch Rentner können sich noch immer einbringen und selbst viel lernen“. Dies demonstrierte er am Beispiel eines 80-Jährigen, der sich in eine 30-jährige Chinesin verliebt und plötzlich in der Lage ist, innerhalb eines halben Jahres die Grundlagen der komplizierten Sprache zu lernen. Und damit sorgte Müntefering automatisch für sein letztes „L“: Das Lachen.
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