Herne. Trotz massiver Proteste gegen das Ponyreiten beim Cranger Weihnachtszauber möchte der Betreiber 2020 wiederkommen - wenn er darf.

Trotz massiver Proteste gegen das Ponyreiten beim Cranger Weihnachtszauber würde der Betreiber gerne im kommenden Jahr wiederkommen. Von dem Ausmaß des Widerstandes war Stefan Kaiser überrascht, zieht daraus aber auch positive Schlüsse.

Der Cranger Weihnachtszauber hatte noch nicht eröffnet, als sich bereits – vor allem im Internet – ein riesiger Protest gegen das Ponykarussell von Stefan Kaiser formierte. Bei einer Online-Petition, die sich gegen das Ponyreiten auf dem Weihnachtsmarkt richtet, unterschrieben inzwischen rund 32.000 Gegner. Sie sagen, die Kaiserbahn sei Tierquälerei. Das zuständige Veterinäramt Recklinghausen hatte aber grünes Licht gegeben. Tierschutzrechtlich gebe es keine Bedenken, teilte es der WAZ auf Anfrage mit.

Cranger Weihnachtszauber: Betreiber des Ponyreitens überrascht über Protest

Betreiber Stefan Kaiser ist, wie er selbst sagt, den Protest von Tierschützern gewohnt. Aber über diese enorme Wucht sei auch er überrascht gewesen. Neben der Online-Petition gab es an den Wochenenden auch einige Demonstrationen von Tierrechtsaktivisten unter anderem von Streetworkern der Tierschutzorganisation Peta vor seiner Pferdebahn.

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Insgesamt zieht er dennoch eine positive Bilanz seiner Teilnahme am Cranger Weihnachtszauber: „Ich bin sehr zufrieden“, sagt er. „Vielleicht war es für mich auch eine gute Werbung.“ Manche Besucher seien extra gekommen, um sich selbst ein Bild von der Situation der Tiere zu machen. Und, so betont er, wer das Gespräch mit ihm gesucht, wer sich angeschaut habe, wie die Tiere gehalten werden, habe eingestehen müssen, dass es den insgesamt 15 Pferden und zwei Eseln gut gehe.

Betreiber der Ponybahn möchte „auf jeden Fall wiederkommen“

„Dieser Platz ist irgendwie ein Magnet“, sagt er und ist von der Stimmung auf Crange begeistert. Kaiser ist mit den Besucherzahlen zufrieden und kündigt an: „Wir möchten auf jeden Fall wiederkommen. Das Publikum wäre sonst traurig.“ Davon ist zumindest der Schausteller in vierter Generation überzeugt.

Auch am Abschlusswochenende gab es Demonstrationen gegen das Ponyreiten beim Cranger Weihnachtszauber.
Auch am Abschlusswochenende gab es Demonstrationen gegen das Ponyreiten beim Cranger Weihnachtszauber. © FUNKE Foto Services | Dietmar Wäsche

Veranstalter Sebastian Küchenmeister sieht sich in seiner Entscheidung bestätigt, das Ponyreiten in diesem Jahr zum ersten Mal zum Cranger Weihnachtszauber geholt zu haben. „Die Ponybahn wurde super angenommen und das jeden Tag“, sagt er. Küchenmeister räumt aber ein, vom enormen Gegenwind überrascht gewesen zu sein. „Ich hätte nicht gedacht, dass Menschen so dagegen sind – auch wenn es nur eine kleine Gruppe ist.“ Stefan Kaiser habe aber jedem die Tür geöffnet, um sich selbst ein Bild zu machen. „Der Andrang gibt mir recht, dass ich das Ponyreiten zugelassen habe“, so Veranstalter des Cranger Weihnachtszaubers weiter.

Veranstalter schaut sich noch nach Alternativen um

Dennoch möchte sich Küchenmeister noch nicht dazu äußern, ob es auch im kommenden Jahr das Ponyreiten beim Cranger Weihnachtszauber geben wird. Dazu müsse erst ausgewertet werden, welche Fahrgeschäfte für Kinder es im kommenden Jahr geben wird. Und dabei plant der Veranstalter, wie er bereits ankündigte, mit einer Deutschlandpremiere. Und die wären die Ponys von Stefan Kaiser zumindest nicht.