Herne. Neue Missstände an der Emscherstraße: Die Stadt bezeichnet das Verhalten des Vermieters als „menschenverachtend“ und stellt ihm ein Ultimatum.
Nach einem Heizungsausfall und Schimmelbefall im Wanner Wohnblock Emscherstraße wirft die Stadt dem Vermieter bzw. Verwalter Altro Mondo „menschenverachtendes Verhalten“ vor. Sie fordert das Unternehmen dazu auf, die neuerlichen Mängel umgehend zu beheben und für die betroffenen Mieter Ersatzwohnraum zu beschaffen.
Nach Angaben der Stadt hat es im Haus Emscherstraße 80 einen Rohrbruch in der Heizungsanlage gegeben. „Das hat zur Folge, dass vier Wohnungen durchfeuchtet sind und sich Schimmel gebildet hat“, berichtet die Verwaltung. Und: Sämtliche zwölf Wohnungen in dem Gebäude könnten derzeit nicht über die Heizungsanlage geheizt werden – „angesichts der Witterung ein untragbarer Zustand“.
35 Menschen sind betroffen
Sie hätten deshalb das Unternehmen am Mittwoch aufgefordert, umgehend die Schäden zu beheben und den zehn betroffenen Mietparteien mit insgesamt 35 Personen bis zum 9. Dezember 2019 alternativen Wohnraum zu beschaffen; zwei der zwölf Wohnungen sind gegenwärtig nicht bezogen. Komme das Unternehmen dieser Aufforderung nicht nach, werde die Stadt den Betroffenen leerstehende und nutzbare Wohnungen des Komplexes an der Emscherstraße zuweisen.
„Das Verhalten des Vermieters ist menschenverachtend. Es ist nicht hinnehmbar, dass Menschen unter diesen Umständen in den betroffenen Wohnungen leben sollen“, erklärt Sozialdezernent Johannes Chudziak.
Auch interessant
Seit Jahren klagen Mieter, Politik und Stadtverwaltung über die Zustände im Wohnblock an der Emscherstraße. Kein Einzelfall: Im September haben Herne und neun weitere Kommunen auf Initiative des NRW-Bauministeriums zeitgleich Kontrollen in Immobilien von Altro Mondo/DESAG durchgeführt.