Herne. . Die Stadt erhöht den Druck auf den Vermieter des Wohnblocks Emscherstraße. Und auch die Landesregierung befasst sich in Kürze mit der Siedlung.

Die Stadt erhöht den Druck auf den Eigentümer des Wohnblocks an der Emscherstraße: Die Verwaltung hat dem Eigentümer Degag beziehungsweise Altro Mondo (Hannover) zwei Fristen zur Beseitigung von aktuellen Missständen gesetzt. Kommt Altro Mondo der Aufforderung nicht nach, werden Bußgelder fällig. Auch die Landesregierung wird sich in Kürze mit dem immer wieder in den Negativschlagzeilen stehenden Vermieter befassen.

„Am 1. Oktober fahren wir nach Düsseldorf zu einem Gespräch bei Frau Ministerin Scharrenbach“, sagt Sozial- und Ordnungsdezernent Johannes Chudziak auf Anfrage. Das Bau- und Kommunalministerium habe Vertreter der von Altro Mondo/Degag „betroffenen“ NRW-Kommunen eingeladen. „Das Verhalten des Unternehmens ist überall gleich“, sagt der Dezernent. In Düsseldorf werde es aber auch darum gehen, ob und wie das Wohnungsaufsichtsgesetz verbessert werden könne. Hintergrund: Die Stadt hatte sich bereits mehrfach darüber beklagt, dass dieses Landesgesetz zu wenig Spielraum biete, gegen derartige Vermieter vorzugehen.

Stadt: Es gibt sichtbare Verbesserungen

Johannes Chudziak ist Sozial- und Ordnungsdezernent der Stadt Herne.
Johannes Chudziak ist Sozial- und Ordnungsdezernent der Stadt Herne. © Jürgen Theobald

Zurück nach Wanne. Auf mehrere Missstände habe die Stadt Altro Mondo aufmerksam gemacht, so Chudziak. Die Liste reiche von Kakerlakenbefall über die Vermüllung des Außengeländes bis hin zu defekten Aufzügen (wir berichteten). Bei Kontrollen vor Ort seien zum Teil auch schon sichtbare Verbesserungen zu erkennen gewesen - zum Beispiel auf dem Außengelände und in den Aufzügen. Auch ein Schädlingsbekämpfer sei zweimal im Einsatz gewesen. „Es hat sich was getan“, sagt der Ordnungsdezernent.

Frist für Altro Mondo läuft am 21. September ab

Ein abschließendes Urteil sei erst nach Ablauf der von der Stadt gesetzten Fristen am 14. bzw. 21. September möglich. Dass anschließend eine dauerhafte Besserung eintritt, bezweifelt der Dezernent: „Vermüllung ist an der Emscherstraße ein Dauerthema.“ Chudziak verspricht: „Wir werden weiter Druck ausüben.“

Am Ball bleiben will auch der Grünen-Bezirksverordnete Wilfried Kohs, der regelmäßig vor Ort ist und kürzlich mit dem Fachbereich Umwelt einen Termin in der Siedlung hatte. Er lobt die aktuellen Aktivitäten der Stadt, glaubt aber nicht an eine Wende. Immerhin: „Dass sich auch das Land mit der Emscherstraße und diesem Vermieter befassen will, ist eine gute Nachricht.“