Herne. Bücherschränke sind nichts Neues mehr. Der in Wanne ist es aber schon: „Lenni - der Bücherwurm“ richtet sich ausschließlich an Kinder.

Schon von weitem fallen die bunten Boxen ins Auge. Vor der Christuskirche in der Wanner Fußgängerzone steht seit kurzem der erste Kinderbücherschrank auf dem Stadtgebiet.

Der Schrank trägt den Namen „Lenni - der Bücherwurm“ und bietet Bücher zum Anschauen, Vor- und Selberlesen für Kinder bis zu zwölf Jahren. Betreut wird der Bücherschrank von der Stadtbibliothek und der Kirchengemeinde. „Die Idee dazu ist eigentlich schon vor einem Jahr entstanden“, sagt Kulturdezernentin Gudrun Thierhoff, die sich freut, dass nun endlich alles fertig ist. Einige Formalitäten haben die Eröffnung weiter nach hinten gerückt als geplant. So habe es beispielsweise zunächst noch einen Beschluss vom Presbyterium gebraucht, weil der Platz, auf dem Lenni steht, der Kirche gehöre.

Lesen in Wanne fördern

Der Impuls, auch in Wanne einen Bücherschrank aufzustellen, sei aus dem Strategieprozess „Wanne.2020plus“ entstanden. „Das fiel zusammen mit dem Werkpraktikum mit geflüchteten Jugendlichen in der Jugendkunstschule“, erklärt Thierhoff. „Wir dachten, es wäre doch schön, wenn sie ein konkretes Projekt hätten, und so entstand die Idee eines Bücherschranks speziell für Kinder.“ Die Jugendkunstschule entwarf das Design und half bei der Umsetzung. Der Verein „Lernen in Herne“ förderte das Material und die Aufstellung finanziell.

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Der Platz vor der Kirche sei ein idealer Oft für den Bücherschrank: „Hier sind viele Eltern mit ihren Kindern unterwegs, das Familienbüro und die Wanner Stadtbibliothek sind in der Nähe.“ Die Kinderbücher sollen zum Sprechen, Vorlesen und selber Lesen anregen. Lenni besteht aus sieben Boxen, in jede passen zwischen 25 und 30 Bücher. „Die Jugendlichen wussten zunächst nicht, worauf sie sich einlassen“, verrät Florin Chiru, Schulsozialarbeiter am Emschertal-Berufskolleg, von dem zwei internationale Förderklassen am Werkspraktikum teilgenommen haben. „Aber es hat ihnen sehr gefallen.“ Bei der offiziellen Eröffnung stellten die Jugendlichen am Mittwoch stolz erste Bücher in die Boxen. Letztere sind Spenden von Gudrun Thierhoff, die extra auf Flohmärkten unterwegs war, und der Stadtbibliothek.