Herne. . Mit Falschgeld hat ein Schüler am Kiosk des Emschertal-Berufskollegs in Herne bezahlt. Das hat jetzt Folgen – für zwei Mitschüler (17).
Über diesen Scherz konnte am Ende keiner lachen: Weil sie am Kiosk des Emschertal-Berufskollegs (EBK) mit einem falschen Fünf-Euro-Schein hantiert haben, müssen zwei Schüler jeweils 20 Sozialstunden ableisten. Das ergab am Freitag ein Falschgeld-Prozess am Bochumer Amtsgericht.
Es war der 30. November 2017, als die beiden 17-Jährigen und ein zwei Jahre älterer Mitschüler an dem Kiosk aufgetaucht waren. Einer der Angeklagten zog einen falschen Fünf-Euro-Schein hervor, den er aus dem Urlaub mitgebracht hat. Der Geldschein glich auf den ersten Blick einem echten Fünfer, trug aber auch auf Türkisch den Aufdruck „ungültig“. Der Schein wanderte in die Hände des 19-jährigen Angeklagten, der damit drei belegte Baguettes orderte. „Die Frau am Kiosk hat gleich so komisch geguckt“, erinnerte sich der Angeklagte.
Es sollte alles nur ein Spaß sein
Fest steht: Die Verkäuferin entlarvte den Schwindel mit Hilfe eines Geldscheinprüfers. Kurz darauf musste sich das verdächtige „Falschgeld-Trio“ von der Polizei unangenehme Fragen stellen lassen. Im Prozess vor dem Jugendschöffengericht beteuerten die 17-Jährigen unisono, dass das alles nur Spaß sein sollte. Weil der 19-Jährige nicht eingeweiht war, dass der Schein ein falscher Fünfer ist, habe man ihn am Kiosk auflaufen lassen und vor laufender Handykamera blamieren wollen.
Richterin Angela Coenen sah am Ende von einer förmlichen Verurteilung ab, verhängte gegen die 17-Jährigen mit je 20 Sozialstunden (abzuleisten im EBK) jedoch einen Denkzettel. Die Strafverfahren wegen Inverkehrbringens von Falschgeld wurden vorläufig eingestellt. Der unwissende 19-Jährige wurde freigesprochen.