Herne. Die Stadt will an der Bebelstraße einen Verknüpfungspunkt für Mobilität einrichten. Die Idee, den Bereich für Autos zu sperren, ist umstritten.

In einer Sondersitzung von Planungs- und Umweltausschuss hat sich die Politik mit der Neugestaltung des Bushaltepunktes an der Bebelstraße in Herne-Mitte befasst. Die Stadt will diesen Bereich zu einem „multimodalen Verknüpfungspunkt“ weiterentwickeln. Ein solches Konzept zur vernetzten Mobilität sieht auch Raum für Taxis, Car- und Bike-Sharing, eine Radabstellanlage und Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge vor.

SPD und CDU äußern Vorbehalte

Das von der Stadt beauftragte Planungsbüro stellte die Ergebnisse einer ersten Bewertung vor. Der Vorschlag: Die Bebelstraße (von der Neustraße bis zum Hertie-Haus) sowie der sich anschließende Teil der Von-der-Heydt-Straße (bis Poststraße) sollen für Autos bzw. den motorisierten Individualverkehr gesperrt werden. Und: Die „Kragplatte“ - der an die Gebäude angebaute Wetterschutz über den Haltestellen - sollte entfernt und durch Glaselemente ersetzt werden. Die bisher kontaktierten Eigentümer seien „offen“ dafür, so das Planungsbüro.

SPD-Ratsherr Jürgen Scharmacher äußert Zweifel an dem Vorschlag, den Bereich des Haltepunktes Bebelstraße für Autos komplett zu sperren.
SPD-Ratsherr Jürgen Scharmacher äußert Zweifel an dem Vorschlag, den Bereich des Haltepunktes Bebelstraße für Autos komplett zu sperren. © Ralph Bodemer / WAZ FotoPool

In der Politik wurden allerdings Vorbehalte laut. „Es sind noch viele Frage offen“, so die Umweltausschussvorsitzende Barbara Merten (CDU). Sie und auch Jürgen Scharmacher (SPD) äußerten u.a. Zweifel an einer Sperrung des Bereichs für Autos. Rolf Ahrens (Grüne) hielt es dagegen für konsequent, Autos aus diesem Bereich herauszuhalten: „Sonst machen wir uns unglaubwürdig.“ Die Stadt wies darauf hin, dass es ohne eine Sperrung für den Individualverkehr wohl keine Fördermittel geben würde.

Stadt plant Veranstaltung für Bürger

Die Verwaltung will nun eine Bürgerinformationsveranstaltung durchführen, um die Vorplanung abschließen zu können. Im ersten Quartel will sich die Stadt dann mit einer Entwurfsplanung um Fördermittel bemühen.

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In der Sitzung wurde allerdings auf Antrag von SPD und CDU auch noch der Beschluss gefasst, dass am Wanner Hauptbahnhof und am Herner Bahnhof „zum nächstmöglichen Zeitpunkt“ Mobilitäts-Verknüpfungspunkte eingerichtet und Förderanträge gestellt werden sollen. Ob dieses Projekt in Konkurrenz zu den Plänen für die Bebelstraße stehen könnte, wurde nicht erörtert.