Herne. Die Auseinandersetzung zwischen Ultra-Fangruppierungen von Westfalia Herne und Rot-Weiß Ahlen wird für einige Beteiligte ein Nachspiel haben.

Die Partie der Fußball-Oberliga zwischen Westfalia Herne und Rot-Weiß Ahlen wurde von der Auseinandersetzung zwischen Ultra-Fangruppierungen beider Lager überschattet. Für einige der Beteiligten könnte dies ein Nachspiel haben.

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Die Polizei teilte auf Nachfrage mit, dass nicht nur die Personalien von insgesamt 120 Personen festgestellt worden und Platzverweise ausgesprochen worden seien, sondern dass es auch 69 Ingewahrsamnahmen gegeben habe und neun Strafanzeigen ausgestellt worden seien. Die Vorwürfe: Landesfriedensbruch, Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz (dahinter verbirgt sich das Mitführen von sogenannten Pyros), Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz sowie gegen das Versammlungsgesetz, weil einige Personen eine sogenannte Passivbewaffnung trugen.

Hinter diesem Begriff verbirgt sich das Tragen von Schienbein- und Ellenbogenschonern und speziellen Handschuhen. Dies könnte darauf hindeuten, dass einige Personen auf körperliche Auseinandersetzungen eingestellt waren.

Westfalia-Vorsitzender Uwe Heinicke (l.), ist angesichts der Ausschreitungen am Rande des Spiels am Sonntag stinksauer. Gegen rund 40 Herner Ultras sei inzwischen ein Stadionverbot ausgesprochen worden. Neben Heinecke: der Sportliche Leiter Tim Eibold und Trainer Christian Knappmann (v.l.).
Westfalia-Vorsitzender Uwe Heinicke (l.), ist angesichts der Ausschreitungen am Rande des Spiels am Sonntag stinksauer. Gegen rund 40 Herner Ultras sei inzwischen ein Stadionverbot ausgesprochen worden. Neben Heinecke: der Sportliche Leiter Tim Eibold und Trainer Christian Knappmann (v.l.). © Funke Foto Services GmbH | Rainer Raffalski

Mehrfach Ausschreitungen in der Vergangenheit beim Spiel gegen RW Ahlen

Bereits in der Vergangenheit hatte es immer wieder Auseinandersetzungen zwischen Ultras der jeweiligen Mannschaften gegeben. 2014 hatten rund 40 gewaltbereite Fans beim Auswärtsspiel in Ahlen mit Ausschreitungen für eine 20-minütige Spielunterbrechung gesorgt. Dennoch habe man nach der Abstimmung mit den szenekundigen Beamten vor dem Spiel an diesem Sonntag keine Hinweise darauf gehabt, dass die Partie ein sogenanntes Brisanzspiel werden könnte und eine hohe Zahl an gewaltbereiten Fans anreisen würde, teilte die Polizei mit.

Westfalia erwartet Strafe von bis zu 3000 Euro

Westfalia-Vorsitzender Uwe Heinecke war nach dem Vorkommnissen stinksauer - weil sie den Verein wohl viel Geld kosten werden. Die entgangenen Einnahmen von bis zu 160 Ahlener Zuschauern beziffert Heinecke auf einen niedrigen vierstelligen Betrag, außerdem erwartet er eine Strafe für die abgebrannten Pyros auf bis zu 3000 Euro.

Darüber hinaus teilte Heinecke mit, dass er gegen etwa 40 Herner Ultras ein Stadionverbot ausgesprochen habe. Außerdem, so Heinecke, der noch am Montag hörbar aufgebracht war: „Die Roonstraße und die Bahnhofstraße mussten gesperrt werden, Busse wurden umgeleitet. Wegen Westfalia Herne!“

Pyrotechnik beim Fußballspiel von Westfalia Herne

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    Westfalia Herne ist nicht das einzige Fußballteam, das für Brisanzspiele in der Stadt verantwortlich ist. So trägt die zweite Mannschaft des FC Schalke 04 ihre Problempartien in der Mondpalast-Arena aus. Am kommenden Samstag ist es wieder soweit. Dann kommt Rot-Weiss Essen.

    Wie viel Brisanz dieses Spiel und ihre Fans mit sich bringt, offenbart die Tatsache, dass RWE-Fans in der Vergangenheit von der Polizei vom Hauptbahnhof Wanne-Eickel ins Stadion im Sportpark begleitet wurden.

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