Herne/Bochum. Wechsel im Verdi-Bezirk Mittleres Ruhrgebiet: Geschäftsführerin Gudrun Müller verabschiedet sich in den Ruhestand, ihr folgt Bernd Dreisbusch.

Im Bezirk Mittleres Ruhrgebiet der Vereinten Dienstleistungs-Gewerkschaft (Verdi) gibt es einen Führungswechsel. Der Bezirksvorstand hat Bernd Dreisbusch einstimmig als neuen Geschäftsführer vorgeschlagen. Diese Entscheidung muss nur noch formal vom Verdi-Bundesvorstand bestätigt werden. Nach mehr als zehn Jahren an der Spitze von Verdi in Bochum und Herne geht Gudrun Müller (63) in den Ruhestand.

Sie hatte 2018 auch die Verantwortung für den neuen Bezirk Mittleres Ruhrgebiet übernommen, zu dem Bochum, Herne, Gelsenkirchen, Bottrop und der Kreis Recklinghausen gehören. Diese Fusion ist erfolgreich abgeschlossen. „Das war ein Kraftakt, der sich gelohnt hat. Mit fast 55.000 Mitgliedern sind wir in NRW einer der größten Bezirke und für Arbeitskämpfe gut gerüstet“, zieht Gudrun Müller Bilanz. Mit Blick auf ihr Engagement in Bochum betrachtet sie die Gründung des „Bündnisses für Arbeit und soziale Gerechtigkeit“ als besonderen Erfolg. „Im Vergleich zu anderen Großstädten im Revier ist es uns gelungen, Kürzungs- und Streichungspläne vor allem im sozialen und kulturellen Bereich abzumildern und häufig ganz zu verhindern.“

Vorbereitungen für neue Tarifrunde im öffentlichen Dienst haben begonnen

Nachfolger Bernd Dreisbusch war vor der Fusion Geschäftsführer des Verdi-Bezirks in Recklinghausen und dann stellvertretender Geschäftsführer im neuen Bezirk. Er weiß, was in den nächsten Monaten auf Verdi zukommt, denn die Vorbereitung der Tarifrunde für den öffentlichen Dienst hat bereits begonnen. Verdi werde mit den Beschäftigten in den Rathäusern, Stadtwerken, im Nahverkehr, Sozial- und Erziehungsdienst und vielen anderen Bereichen um bessere Bezahlung und Arbeitszeiten kämpfen. „Eine schlagkräftige Tarifpolitik erfordert eine hohe Basisbeteiligung“, weiß Dreisbusch. „Deshalb müssen wir in den Betrieben präsent sein und deutlich machen, dass gewerkschaftliches Engagement nicht nur mehr Lohn erkämpft, sondern in vielen Bereichen die Arbeits- und Lebensbedingungen der Beschäftigten verbessert.

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Verdi werde auch in Zukunft klar Position beziehen gegen rechtsextreme, rechtspopulistische und faschistische Strömungen. „Eine wichtige Aufgabe wird außerdem sein, auch außerhalb der Gewerkschaften ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass durch die Tarifflucht von immer mehr Unternehmen den Sozial- und Krankenkassen und der öffentlichen Hand gigantische Beträge entzogen werden“.