Herne. Die Mulvany-Villa in Herne soll Event- und Konferenzzentrum für Privat- und Geschäftsleute werden. So wollen die Betreiber es schaffen.

Sie haben viel vor. Wenn Thomas Klement von der Fakt AG und Holger Bartz, Geschäftsführer von Ruhr mobile Catering, durch die Mulvany-Villa gehen, wird schnell deutlich, dass sie viele Ideen haben, wie sie Leben dort hinein bringen können. In den nächsten Monaten soll dort ein Event- und Konferenzzentrum entstehen, das sowohl geschäftlich als auch privat genutzt werden kann.

„Wir können sowohl kleine Gruppen als auch große Festgesellschaften unterbringen“, sagt Thomas Klement. Für zehn bis 200 Personen gebe es zahlreiche Möglichkeiten. „Gerade bei Kommunionen oder Konfirmationen ist die Runde oft nicht so groß, und dafür wollte ich eine Alternative anbieten“, erklärt Holger Bartz. Die oberen Räume in der Mulvany-Villa böten sich dafür bestens an. Um Gäste gut verköstigen zu können, gibt es die Idee, ein All-you-can-eat-Buffet anzubieten. „Das bietet eine größere Essensauswahl als ein Buffet für zehn Leute.“ Außerdem könnten so mehrere kleine Gesellschaften verköstigt werden. Ebenfalls von Vorteil sei die Lage: „Wenn es den Kindern mal langweilig wird, können sie draußen auf der Grünfläche spielen.“

Firmensitz in den Shamrock-Park verlegt

Vor gut einem halben Jahr hat Holger Bartz seinen Firmensitz von Wanne-Eickel in den Shamrock-Park verlegt. „Für uns ist das ideal, da wir nachts anfangen zu arbeiten, um unsere Pausenflitzer morgens beladen zu können, mit denen wir in Industriegebieten und bei Unternehmen unterwegs sind.“ Zunächst musste jedoch die Technik des ehemaligen RAG-Gebäudes überprüft und wieder ans Laufen gebracht werden. „Wir sind gerade dabei Konzepte zu erarbeiten und alles Stück für Stück umzusetzen.“ Einiges müsse modernisiert oder ausgetauscht werden. Ein neuer Wein- und Getränkekühler werde angeschafft, Terrassen und Räume sollen neu gestrichen und dekoriert werden. Auch das Casino möchte Holger Bartz neu gestalten, offener und einladender.

Außenansicht der denkmalgeschützten Mulvany-Villa.
Außenansicht der denkmalgeschützten Mulvany-Villa. © Funke Foto Services GmbH | Rainer Raffalski

„Das Prunkstück ist unser Kaminzimmer“, sagt Thomas Klement. Mit runden Tischen lasse es sich hervorragend für runde Geburtstage oder Hochzeitsjubiläen einrichten. 40 bis 50 Personen finden dort Platz. „Das Ambiente ist wirklich toll, sehr gemütlich.“ Der Kamin sei grundsätzlich noch funktionstätig. „Wir wollen aber trotzdem erst einmal prüfen, ob wir ihn befeuern können, ohne das die Rauchmelder sofort Alarm geben.“ Die Gäste können übrigens entscheiden, ob sie ein Buffet möchten oder lieber Menüs.

Verstärkung gesucht

Holger Bartz sucht Unterstützung für sein Team, das aktuell aus 12 Personen besteht. Verstärkung wird für die Küche und den Service benötigt. Wer sich dafür interessiert, erreicht Holger Bartz unter holger.bartz@rm-catering.de

Übrig gebliebenes Mittagessen wird übrigens nicht weggeschmissen. Über die App „too good to go“ kann man sich verbliebene Portionen sichern. Die Idee dazu hatte Christopher Bartz. Innerhalb eines Monats konnten so 40 Portionen „gerettet“ werden.

Auf Wünsche der Gäste eingehen

Im ersten Obergeschoss finden sich mehrere Räume, von denen einige eine angeschlossene Terrasse haben. Sie eignen sich für Geschäftsmeetings, kleinere Feiern, Seminare und Konferenzen. Aktuell findet sich dort noch das alte Mobiliar der RAG. „Wir sind in der Findungsphase, wie wir damit umgehen“, sagt Holger Bartz. Zwar seien die alten Holzschränke und -kommoden hübsch, aber nicht flexibel zu bewegen. „Ich gehe davon aus, dass wir zunächst mit einem großen Möbelverleiher arbeiten und die Räume entsprechend der Wünsche unserer Gäste einrichten können.“ Allgemein sei Bartz offen für Vorschläge und Wünsche der Gäste. Die ersten Bewirtungen habe das Team auch bereits hinter sich. „Der Rotary-Club hat uns sogar ein Empfehlungsschreiben zukommen lassen.“ Die Stadt Herne habe hier bereits getagt und erste Anfragen für das nächste Jahr, unter anderem eine Goldene Hochzeit, gebe es auch schon.

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„Wir möchten auch die Küche öffnen“, sagt Bartz. Geschäftsleute, die im Shamrock-Park arbeiten, seien ebenso willkommen wie Menschen, die in der Nachbarschaft leben. „Denkbar sind Angebote, dass wer zehn Mal bei uns isst, eine Mahlzeit umsonst bekommt.“ Die ersten positiven Rückmeldungen habe Anke Bartz, die die Essensausgabe betreut, schon erhalten: „Leute, die hier Büros anmieten, kommen häufig in Gruppen zum Probeessen“, sagt sie. „Bislang sind alle gut gelaunt wieder gegangen.“ Eine Sache, die ihrem Mann Holger noch am Herzen liegt, ist ein musikalisches Event: „Früher gab es ,Jazz in der Werkstatt’, so ein Format möchte ich hier gerne wieder aufleben lassen.“ Dazu wolle er sich mit dem Kulturamt kurzschließen. „Wir möchten hier einfach Leben reinbringen, auch am Wochenende.“