Herne. Eine Stichwahl wird die Suche nach einem Vorsitzenden-Duo der SPD entscheiden. Die WAZ hat Stimmen zum Zwischenergebnis gesammelt.
Die Suche nach dem Duo, das die SPD in Zukunft führen wird, entscheidet sich in einer Stichwahl. Von den sechs Paaren, die sich zur Wahl stellten, haben Klara Geywitz und Olaf Scholz sowie Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans die Stichwahl erreicht. So bewerten Herner Sozialdemokraten das Zwischenergebnis.
Für den Herner SPD-Unterbezirks-Vorsitzenden Alexander Vogt ist vor allem der Gesamtprozess der Mitgliederbefragung gelungen, auch wenn er sich gewünscht habe, dass die Wahlbeteiligung höher gelegen hätte. Im Vergleich zu anderen Befragungen sei sie aber ganz gut. Für die Stichwahl erwartet Vogt eine höhere Wahlbeteiligung.
Wahlbeteiligung lässt sich noch steigern
Dass das Ergebnis so eng ausgefallen sei, zeige, dass es eine Reihe von guten Kandidaten gegeben habe. Nun gelte es, sich genau anzuschauen, wie die verbliebenen zwei Kandidaten-Paare überzeugen wollen und wofür sie stehen. Er hält es für nicht möglich vorherzusagen, wie sich jene Stimmen, die auf die ausgeschiedenen Paare entfallen sind, nun in der Stichwahl verteilen werden. Eins sei klar: „Es wird ein Kopf-an-Kopf-Rennen.“ Die Gefahr, dass sich die Partei in Befürworter der Großen Koalition und Gegner spaltet, sieht Vogt nicht.
Hendrik Bollmann, stellvertretender Unterbezirksvorsitzender, sieht ebenfalls eine „ordentliche“ Wahlbeteiligung, die sich nun wegen der Zuspitzung sicher noch steigern lasse. Seine persönlichen Erwartungen hätten sich erfüllt, weil er dem Duo Walter-Borjans/Esken seine Stimme gegeben habe. Er hätte nicht gedacht, dass Olaf Scholz so gut wie keinen Vorsprung hat. Bollmann hält das Walter-Borjans und Esken weiter für die bessere Alternative, unter anderem, weil sie Städte und Gemeinden finanziell wieder auf Vordermann bringen wollten.
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In der Partei gibt es einen großen Wunsch nach einem neuen Impuls
Für Bollmann ist wichtig, dass die neuen Vorsitzenden der Partei einen Impuls und neue Motivation geben können, danach gebe es einen großen Wunsch. Die Gefahr einer Spaltung sieht auch er nicht, die Debatte bei der Regionalkonferenzen - Bollmann war in Duisburg dabei - sei polarisiert gewesen, aber nicht unversöhnlich. Bollmann hofft, dass jene Kandidaten, die es nicht in die Stichwahl geschafft haben, in Zukunft eine größere Bedeutung in der Partei bekommen.
Eine andere Position vertritt Carsten Bielefeld Vorsitzender der Herner Arbeitsgemeinschaft der Selbstständigen in der SPD. Er hat ebenfalls eine der Regionalkonferenzen live verfolgt. Auch er hat für das Duo Walter-Borjans/Esken gestimmt. Er hat die Befürchtung, dass die Stichwahl eine Spaltung bringen könnte in zwei Lager: Jenes, das einen Neuanfang will und jenes, das in der Groko weitermachen will. Aus Bielefelds Sicht wäre es einfacher, wenn das Duo Scholz/Geywitz nicht auf dem ersten Platz gelandet wäre.