Herne. Weniger ist mehr: Das Herner Kino hat einen Saal als Relaxzone gestaltet und die Platzzahl verringert. Für den Gast gibt es zusätzlichen Service.

Mehr Komfort und Bequemlichkeit bietet die Filmwelt Herne in dem neu eingerichteten Relax-Kinosaal. Gab es hier früher 104 Sitzplätze, „sind es nunmehr 45“, sagt Kino-Chef Markus Koether.

Der einzelne Gast hat mehr Platz zur Verfügung. Das macht sich durch eine größere Beinfreiheit bemerkbar, aber nicht nur. Die Abstände zwischen den Rängen sind so groß, dass man die Zuschauer in der hinter liegenden Reihe nicht sieht und Vordermann oder- frau nicht den Blick auf die Leinwand behindern können.

Tontechnik, Licht und Bestuhlung erneuert

Kräftig investiert hat Markus Koether bereits in den vergangenen Jahren. Saal 5 und Saal wurden mit „Dolby Atmos“ aufgerüstet. Zudem wurden Licht, Bestuhlung und Böden erneuert.

Über rund 900 Plätze verfügt die Filmwelt insgesamt. Mit 200 Plätzen ist Saal 6 fast so groß wie Saal 5, in dem 250 Zuschauer Platz finden.

Den eigentlichen Clou der Sitze, die mit doppelten Armlehnen ausgestattet sind, macht die Technik aus: Per Knopfdruck gelangt der Gast in Liegeposition. „Genießen und sich wohl fühlen lautet die Devise“, betont Koether und hebt zudem hervor, dass es sich um hochmodernen Standard halte, der in dem Kino am Berliner Platz Einzug gehalten hat.

Zur besonderen Ausstattung gehört ferner die Ablage für Speisen und Getränke, die an jedem einzelnen Platz vorhanden ist. Nun kann der Gast Cola, Knabbereien und Co. sich in der Filmwelt besorgen, er kann aber auch einen speziellen Service in Anspruch nehmen: Bis zum Beginn des Hauptfilmes bringen auf Wunsch Mitarbeiter die Leckereien zum Platz. „Und das ohne Aufpreis“. Der Eintritt selbst kostet für den Saal 15 Euro pro Person, der Betrag gilt für alle 45 Plätze.

Design im Retrostil

Der Saal sei als eine Alternative zu verstehen, erläutert Koether. In der Regel der Fälle wird der Film, der hier zu sehen ist, auch in einem der anderen fünf Säle gezeigt. Genutzt werden soll der Saal unter der Woche für die Abendvorführungen, am Samstag und Sonntag kommt auch noch eine Nachmittagsveranstaltung dazu. Die besondere Atmosphäre des Saales sollen die Besucher bei Filmen wie „Metallica & San Francisco Symphony“ oder den aufgezeichneten Auftritten von Depeche Mode genießen können. Während der dreieinhalb Stunden, die der Thriller „The Irishman“ dauert, werde der Besucher sicherlich auch die Vorteile eines Liegestuhls zu schätzen wissen, so Koether.

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Bei der Umgestaltung hatte der Kino-Chef auch besondere Ansprüche an das Design. „Der Besucher trifft auf einen Retro-Stil“. Das mache sich unter anderem daran bemerkbar, dass die dunklen Faltvorhänge an den Seitenwänden Formen aus den 60er-Jahren nachempfunden sind. Darüber hinaus arbeite man auch mit speziellen Lichteffekten, so Koether. Apropos: Das Wort Relax erscheint im Saal als Leuchtreklame.

Rund zwei Monate habe der Umbau gedauert, so der Kinoleiter und eine sechsstellige Summe gekostet. Zu den ersten Filmen, die in dem Saal zu sehen sind, wird „Joker“ gehören.