Herne. Die Stadt Herne bekräftigt ihre Absicht, die Kosten für die Suche nach der entflohenen Kobra dem mutmaßlichen Besitzer in Rechnung zu stellen.
Die Stadt Herne hat weiterhin die feste Absicht, die Kosten, die durch die Suche nach einer entflohenen Monokelkobra entstanden sind, an den mutmaßlichen Verursacher weiterzugeben. Der Grund: Die Stadt ist sich „absolut sicher, dass der Schlangenhalter vollverantwortlich für die Geschehnisse rund um die Ende August entwischte Kobra ist“.
Kobra in Herne – Schlangenhalter verweigert Ordnungsamt Zutritt zur Wohnung
Es bestünden keine signifikanten Zweifel, dass die am 30. August wieder eingefangene Schlange aus dem Fundus des Hausbewohners stamme. Schon aufgrund der Tatsache, dass im weiteren Umfeld keine weiteren Schlangen gehalten würden, sei es unglaubwürdig anzunehmen, dass eine solche Schlange zufällig im Haus mit einer übermäßig großen Ansammlung – wie sie der Schlangenhalter hatte – auftrete, ohne aus dessen Bestand zu stammen.
Der Fall der entflohenen Giftschlange hatte Ende August bundesweit - und teilweise international - für Aufsehen gesorgt. Eine Bewohnerin eines Hauses an der Bruchstraße im Stadtteil Holthausen hatte am Sonntag, 24. August, eine Kobra entdeckt. Daraufhin setzte eine große Suchaktion ein, in deren Zuge vier Häuser evakuiert wurden. Erst knapp eine Woche später konnte die Schlange eingefangen werden.
Die genauen Kosten für den Einsatz stünden noch nicht fest, so die Stadtsprecherin, da zum Beispiel beauftragte Privatfirmen noch keine Rechnung an die Stadt geschickt hätten. Angesichts des Umfangs und der Dauer der Aktion dürften sich die Kosten allerdings jenseits von 10.000 Euro liegen.
In dem Haus, in dem die Schlange gesichtet wurde, wohnt auch der Mann der rund 20 Schlangen hielt. Allerdings: Der Halter bestreitet, dass die ausgebüxte Kobra ihm gehört. Er habe auch vor wenigen Tagen Mitarbeitern der Stadt den Zutritt zu seiner Wohnung verwehrt, so die Stadtsprecherin. Die Mitarbeiter wollte in der Wohnung nach Spuren der Schlange suchen. Da es aber kein Strafverfahren gebe, habe die Stadt keine Handhabe, sich Zugang zu verschaffen. Dass die Stadt Spurenüberprüfungen vornehme, diene dazu, die nahezu absurde Behauptung des Schlangenhalters zu widerlegen, die Schlange sei vermutlich zugelaufen und stamme nicht aus seinem Bestand.
Diesen Nachweis versucht die Stadt mit einem Fotovergleich zu führen. Bei einer Kontrolle im Juni seien Fotos von den Schlangen gemacht worden. Experten gleichen diese nun mit der entflohenen Schlange ab.
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