Herne. „Fire Kidz“: So heißt die Kinderfeuerwehr, die nun in Herne gegründet wurde. Künftig soll es sie an fünf Standorten in der Stadt geben.

„Ich will Feuerwehrmann werden!“ Den kleinen Drachen Grisu kennt Luca zwar nicht mehr, aber dafür ist ihm trotzdem eines klar: Der Sechsjährige will zu Feuerwehr. Sein Wunsch geht jetzt in Erfüllung, denn die Freiwillige Feuerwehr in Herne hat mit „Fire Kidz“ nun eine erste Kinderfeuerwehr gegründet.

Die Kleinen konnten es kaum abwarten, bis Andreas Spahlinger, Leiter der Herner Feuerwehr, im Gerätehaus Ost der Freiwilligen Feuerwehr am Bogenweg seine Begrüßungsworte an sie und die Eltern richtete. Schließlich dürfen sie danach die Fahrzeuge und das Gelände erkunden. Zehn Kinder soll die Kinderfeuerwehr umfassen und genauso viele haben sich im Gerätehaus eingefunden. „Wir freuen uns sehr über diese Gründung“, sagt Spahlinger. „Denn schließlich sind die Kids unsere Zukunft.“

Anstoß gab Treffen mit Feuerwehrkollegen aus der Partnerstadt Eisleben

Den Anstoß zur Gründung habe ein Treffen mit Feuerwehrkollegen aus der Partnerstadt Eisleben gegeben. Sie hätten davon berichtet, wie beliebt die Kinderfeuerwehr bei ihnen sei. „Und dann meinte unser Chef, dass wir das auch wollen“, so Falko Tietz, Löschzugführer beim Löschzug Baukau und lacht. „Praktischerweise ist meine Frau Erzieherin. Sie fand die Idee toll und bot an, ein Konzept für uns zu schreiben.

Luca (r.) und Dominik Thüne setzen einen Funkspruch ab.
Luca (r.) und Dominik Thüne setzen einen Funkspruch ab. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

„Der Wunsch, eine Kinderfeuerwehr einzurichten, war schon lange da“, sagt Andreas Spahlinger. „Es ist schön, dass sich Kollegen gefunden haben, die schon so viel vorgearbeitet haben, um alles umzusetzen.“ Die „Fire Kidz“ werden von einem Fünferteam betreut, das aus drei Erziehern und zwei Feuerwehrleuten besteht.

Letztere haben im Voraus die Qualifikation zum Jugendgruppenleiter gemacht. „Das war Voraussetzung, ebenso wie die Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr“, erklärt Tietz. Dabei gehe es vor allem um die rechtliche Absicherung. Da künftig an allen fünf Standorten in Herne eine Kinderfeuerwehr entstehen soll, freuen sich die Engagierten über weitere Helfer. „Wenn ein Lehrer oder Erzieher sagt, dass er nebenbei hier helfen möchte, wäre das toll.“

Auch Ehrenamtliche können unterstützen

Dazu können Ehrenamtliche in die Unterstützungseinheit eintreten. Das bedeutet, dass sie zwar Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr sind, aber nicht zu Einsätzen raus müssen. „Das macht ja auch Sinn. Schließlich muss die Betreuung der Kinder gewährleistet sein, wenn wir einen Einsatz haben.“ Bei ihrem ersten offiziellen Treffen lernen sich die Kinder erst einmal kennen. Bislang sind es nur Jungs, Mädchen seien aber ebenfalls herzlich willkommen.

Für Sechs- bis Zwölfjährige

Die Kinderfeuerwehr richtet sich an Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren. Die Treffen finden alle zwei Wochen donnerstags im Gerätehaus Ost am Bogenweg in Börnig statt.

Wer mitmachen möchte, meldet sich per E-Mail bei der Freiwilligen Feuerwehr unter: sachbearbeitung-ff@feuerwehr-herne.de

Die Kinderfeuerwehr steht Kindern im Alter von sechs bis zwölf Jahren offen. „Wir haben eine Übergangszeit von zwei Jahren eingeplant“, erklärt Tietz. So können Freunde, die unterschiedlich alt sind, zusammen in die Jugendfeuerwehr wechseln. Das ist ab zehn Jahren möglich. Auf die Kleinen wartet jetzt eine spannende Zeit: Alle zwei Wochen lernen sie spielerisch etwas zu den Themen „Wie setze ich einen Notruf ab?“, „Wie gehe ich mit Feuer um?“ oder kindgerechte erste Hilfe.

Für Luca kann das alles gar nicht schnell genug gehen. Schließlich nerve er die Feuerwehrmänner schon seit drei Jahren bei jeder Gelegenheit, wann er bei ihnen anfangen dürfe. Mit seinem Feuerwehrhelm auf dem Kopf steht er vor einem der Einsatzfahrzeuge und schaut zur 30 Meter hohen Drehleiter empor und verrät: „Am meisten freue ich mich aufs Löschen.“

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