Herne. Ab September soll es in Herne regelmäßige Fridays for Future-Demos für einen besseren Klimaschutz geben. Los geht’s mit einem Sternmarsch.

In Herne soll es ab September regelmäßige Fridays for Future-Demonstrationen geben. Der Startschuss fällt am Freitag, 20. September, mit einem Sternmarsch. Das Ziel der Aktivisten: ein besserer Klimaschutz for Ort.

Damit gehen die Klima-Demonstrationen nach dem Vorbild der Fridays for Future-Bewegung in Herne doch noch in eine neue Runde. Während auch in umliegenden Städten regelmäßige Demos stattfinden, gab es in Herne bislang nur eine: am 14. Juni, organisiert vom Kinder- und Jugendparlament (KiJuPa). Weitere Demos wollte das KiJuPa anschließend nicht mehr veranstalten – vor allem deshalb nicht, weil Oberbürgermeister Frank Dudda bei seiner Rede vor den Demonstranten gestört wurde.

Neue Organisatoren übernehmen

Nun nehmen andere Organisatoren das Heft in die Hand. Den Anstoß am 20. September in Herne geben „Parents for Future“ in Recklinghausen. Organisator Peter Gerwinat (43) plant einen „Sternmarsch“ aus mehreren Städten nach Recklinghausen, wo eine Abschlusskundgebung stattfinden sollen. Mehrere Städte sollen eingebunden werden, welche, das stehe noch nicht fest. Herne sei aber auf jeden Fall dabei, sagt Gerwinat zur WAZ.

Konkret sollen sich die Teilnehmer um 10 Uhr am Europaplatz in Herne-Mitte treffen, geplant sei dann ein Marsch über die Bahnhofstraße zum Herner Bahnhof. Um 11.30 Uhr sollen die Demonstranten dann in den Regionalexpress steigen, um sich mit Teilnehmern aus anderen Städten in Recklinghausen zu treffen und dort gemeinsam an der Abschlussveranstaltung teilzunehmen. Sie starte um 12.01 Uhr.

„Oma und Opa for Future“-Demo

Am Freitag, 20. September, gibt es auch eine „Oma und Opa for Future“-Demo in Herne: Das Ehepaar Jörg Höhfeld und seine Frau Jutta Richter haben Mitte August angekündigt, an diesem Tage Flagge gegen den Klimawandel zu zeigen.

Ihre Zweier-Demo soll um 11.59 Uhr starten, hieß es. Und: Es gebe auch bereits Unterstützer, die mitmachen wollen. Nun heißt es, dass die „Oma und Opa for Future“-Kundgebung vielleicht in den Sternmarsch eingebunden werden könnte

Teilnehmen, sagt Organisator Gerwinat, könnten Jung und Alt: „Es gibt ein gemeinsames Ziel, und das können wir nur gemeinsam erreichen.“ Das Ziel laute: ein effektiver Klimaschutz. Nötig sei dafür unter anderem eine Verkehrs- und Energiewende, aber auch ein Umdenken in der Ernährung. „Wir unterstützen unsere Kinder“, so erklärt der zweifache Familienvater das Engagement der Gruppe „Parents for Future Recklinghausen“.

Schüler und Studenten planen regelmäßige Demos

Sie wollen eine Fridays for Future-Demonstration nun regelmäßig  in Herne veranstalten: Studenten und Schüler um Rahel Steffen (l.). Mit im Bild: Ellen Niesel, Johanna Röttsches und Ilayda Yilmaz.
Sie wollen eine Fridays for Future-Demonstration nun regelmäßig in Herne veranstalten: Studenten und Schüler um Rahel Steffen (l.). Mit im Bild: Ellen Niesel, Johanna Röttsches und Ilayda Yilmaz. © Funke Foto Services GmbH | Rainer Raffalski

Nach dem „Sternmarsch“ wollen dann Schüler und Studenten übernehmen. In Herne hat sich eine Gruppe gegründet, die „Fridays for Future“ dauerhaft auch in dieser Stadt verankern will. Mit-Organisatorin ist Rahel Steffen aus Baukau. Einen Termin für die erste Demo nach dem Sternmarsch am 20. September gebe es noch nicht, aktuell liefen die Planungen, sagt die 23-jährige Studentin. In welchem Rhythmus die Klimamärsche vor Ort stattfinden – ob etwa wöchentlich oder alle 14-Tage –, stehe auch noch nicht fest. Die Gruppe wolle langsam anfangen und dann schauen, wie die Resonanz ist. Sie sagt: „Es braucht Zeit, bis das Thema bei den Menschen ankommt.“

Der Klimaschutz, sagt Rahel Steffen, sei ihr „eine Herzensangelegenheit“. Das Thema Nachhaltigkeit begleite sie seit vielen Jahren: „Mir ist es ein Anliegen, bewusst mit unserer Erde umzugehen“, so die Studentin, die an der Uni Witten/Herdecke Philosophie, Kulturreflexion und Kulturelle Praxis studiert. Für mehr Nachhaltigkeit und einen besseren Klimaschutz sollen die Menschen dann auch auf die Straße gehen. Auch die 23-Jährige sagt: Eingeladen seien alle, Klimaschutz gehe alle an. Den Kern bei den Herner Fridays for Future-Veranstaltungen, fügt sie an, sollen aber Schüler und Studenten bilden.