Der Olympia Looping feiert runden Geburtstag. Seit 30 Jahren schickt sie ihre Gäste durch die fünf Ringe. Über den Wettbewerb der Achterbahnen.
Ein Donnern, das sich mit spitzen Schreien vermischt. So in etwa lässt sich die Geräuschkulisse beschreiben, die das westliche Ende des Kirmesplatzes beherrscht. Es ist der Sound der Achterbahn. In diesem Jahr versetzt der Olympia-Looping seine Fahrgäste in den Geschwindigkeitsrausch. Die Achterbahn feiert in diesem Jahr 30. Geburtstag. Wir schauen zurück in die Geschichte des Rekordhalters.
Auf Crange hätte man sicher gerne diese Weltpremiere gefeiert, doch die größte transportable 5er-Loopingbahn der Welt setzte die Wagen erstmals 1989 beim Oktoberfest in Bewegung - was kein Wunder ist, wenn man weiß, dass die Schaustellerfamilie Barth aus München kommt.
Das Motto: „Höher und schneller“ statt „Dabei sein ist alles“
Beim Namen der Achterbahn könnte einem das olympische Motto in den Sinn kommen: Dabei sein ist alles. Doch in diesem Fall galt eher: Höher und schneller. Die Premiere des Olympia-Loopings war der Endpunkt eines jahrelangen Wettbewerbs, wie Otto Barth im Gespräch mit der WAZ-Redaktion erzählt.
Der Startschuss für dieses Wettrennen fiel schon 1975, als in den USA die erste Achterbahn einen Looping hatte. Drei Jahre später präsentierte Oscar Bruch den Loopingstar in Deutschland - Premiere auf Crange. Ein Jahr später konterte Barth mit dem Doppellooping. 1983 ging Bruch mit der Alpina-Bahn hoch hinaus - allerdings ohne Looping.
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Ein Jahr später zog Barth wieder mit dem Dreier-Looping vorbei. Nach dem Motto „Einer geht noch“ stellte Bruch 1996 den Thriller vor - mit vier Loopings. Doch zu diesem Zeitpunkt sei die Olympia-Looping schon in der Planung gewesen, erzählt Otto Barth.
Achterbahn-Guru Werner Stengel konstruierte die Bahn
Für den Olympia-Looping wie für alle anderen Achterbahnen galt bei der Premiere auf Crange: Nichts ging mehr. Obwohl gerade dort viel Platz ist, war das Gedränge groß. Und wer den Nervenkitzel ausprobieren wollte, benötigte Geduld. Die Schlange an der Kasse war lang. Barth: „Wir sind viele Stunden mit der vollen Kapazität gefahren.“
Längst gibt es Stammkunden, außerdem ist die Achterbahn auch international gefragt. Sie stand beim Winter-Wonderland in London, aktuell gebe es eine Anfrage aus Fernost, so Barth.
Geringe Fläche war bei der Konstruktion eine große Herausforderung
Konstruiert hat die Olympia-Bahn - wie auch die meisten der anderen Looping-Achterbahnen - Werner Stengel, der weltweit als Achterbahn-Guru gilt. Der heute 82-jährige gebürtige Bochumer hat sich mit vielen bahnbrechenden Entwicklungen einen Namen gemacht, unter anderem konstruierte er die Loopings erstmals so, dass die Gefahr von Genickverletzungen gebannt war. Das Münchener Ingenieurbüro Stengel ist bei der Konzeption von Achterbahnen und Fahrgeschäften Weltmarktführer.
Prokurist Andreas Wild kann sich an Planung erinnern. Die große Herausforderung sei es gewesen, auf einer relativ kleinen Grundfläche die Bahn und Loopings so zu platzieren, dass die Gäste gefahrlos Spaß haben können. Darüber hinaus müsse der Schienenverlauf auch so geplant sein, dass Platz für die Stützen bleibt.
Und da es die größte transportable Achterbahn war - und ist -, mussten die Ingenieure auch bedenken, wie groß die Segmente werden dürfen, damit sie für den Transport auf der Straße verladen werden konnten.
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Da die Olympia-Bahn inzwischen ein Klassiker ist, können die Konstrukteure mit Fug und Recht von sich behaupten, dass sie die Aufgabe mit Bravour gelöst haben, doch Andreas Wild ist auch ein wenig traurig. Große Achterbahnen würden heute gar nicht mehr gebaut. Es könnte also dauern, bis Crange-Fans eine neue Achterbahn bestaunen können.
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