Herne. Ghost Rider, Aeronaut und Willy der Wurm sind nur ein paar der neuen Fahrgeschäfte auf der Cranger Kirmes. Wir haben sie alle getestet.
Die Cranger Kirmes reizt die sommerlichen Temperaturen voll aus und hat in den ersten Tagen bereits 1,3 Millionen Besucher Teil ihres Trubels werden lassen. Mitunter ein Grund dafür sind neben den schier endlosen Fressbuden und der Aussicht, das ganz große Los zu ziehen, natürlich die Fahrgeschäfte, unter denen in diesem Jahr sechs Neuzugänge die Herzen von Speed-Junkies, Horrorfans und Schwindelfreien höher schlagen lassen.
Kinderachterbahn „Willy der Wurm“
Entspannt und doch nicht ganz ohne Wumms, rollt „Willy der Wurm“ über seine pinken Schienen und spricht dabei mit blinkenden Blümchen und bunten Krabbelviechern am Fahrbahnrand vor allem die jüngeren Besucher und Familien an. Nicht allzu steil befördert der Kettenzug die Kinder und ihre mutigen Eltern nach oben, wo es wackelt und knarzt, dass die Hände feucht werden.
Die Schwerkraft erledigt anschließend den Rest und schickt die sechs Waggons nach steiler Abfahrt in enge Kurven, wo das freudige Gekreische aus den Kindern bricht. Für Peter Hammer natürlich ein Pappenstiel. Seit 2009 ist der Düsseldorfer als Fahrgeschäft-Tester in privater Mission auf der ganzen Welt unterwegs, unerschrocken und auf stetiger Suche nach dem nächsten Kick. Sein Fazit: „Für Kinder ungemein spannend. Genau richtig!“
Ghost Rider dreht sich im Affenzahn
Mehr nach seinem und den Geschmäckern all jener, die es heftig mögen, geht es beim „Ghost Rider“ buchstäblich doppelt und dreifach rund. Als reiche es nicht, dass sich die 16 Meter breite Scheibe mit einem Affenzahn dreht, tun dies auch die vier Gondeln darauf um die eigene Achse und kopfüber. Es war super! Richtig heftig und genau das, was ich brauche“, so der Profi.
Nach dem wilden Ritt ist es Zeit den lebenden Toten in der „Haunted Mansion“ einen Besuch abzustatten und der gnadenlosen Sonne etwas Grabeskälte entgegenzusetzen. Die runtergekommene Fassade lädt dabei mit umherkrabbelnden Monsterspinnen nicht grade zum Eintreten ein und auch der über dem Gesims ragende Sensenmann in roter Robe, spielt seinen schauerlichen Blues, als warne er vor dem Eintreten.
Perfekt also, um die Nackenhaare aufzurichten! Die hängenden Gondeln schaukeln durch die zappendusteren Räume, in denen hinter jede Ecke das Grauen schreit, kreischt und mit Luftstößen aus dem Nichts schrecklich-schöne Momente der Angst erzeugt. Ab 16 Uhr sorgen lebende Geister für zusätzliche Furcht, was für allzu Zartbesaitete und Kinder dann eher nichts mehr ist. Was sagt der Kirmes-Experte dazu? „Die Effekte waren sehr gut gemacht und auch das achterbahn-ähnliche Gefühl hat mir gefallen.“
Aeronaut mit dünner Luft
Wer der Höhe hämisch entgegenlacht und anstelle der Angst vor freiem Fall die schöne Aussicht zu genießen weiß, nimmt in einem der Sitze des „Aeronautens“ Platz. Da oben auf 73 Metern wird die Luft dünn. Wenige Sekunden und die Aeronauten schwingen an dünnen Stahlketten mit 70 km/h durch die Luft. Schön, aber kalt, sei es dort oben gewesen, wobei vor allem die Aussicht toll gewesen sei, hält Peter Hammer auf festem Boden fest.
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Die kurzen Wege zwischen den Fahrgeschäften können nicht wirklich als Pause zählen und schon ruft der Berg. 43 Jahre hat das Karussell „Schlittenfahrt“ auf dem Buckel doch es dreht und dreht und dreht und bringt in den engen Gondeln manch anfangs Fremde näher zusammen als beim Einsteigen gedacht.
Zu guter Letzt wird nun durchgeatmet und die Realität im „Kaleidoskop“ in Frage gestellt, wo psychedelische Lichtspiele die Sinne vernebeln und den Gang durch die mit Neonfarben bepinselten Räume in eine wacklige Angelegenheit verwandeln. Ohne die lichtbrechende Brille jedoch verfliegt die Illusion im Nu.
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