Herne. Über starke Geruchsbelästigungen klagen Nachbarn der Herner Suez-Anlage - mal wieder. Was die Bezirksregierung zu den aktuellen Beschwerden sagt.
Suez sorgt wieder für Ärger: Der Bezirksregierung Arnsberg liegen mehrere aktuelle Beschwerden über Geruchsbelästigungen durch die umstrittene Verbrennungsanlage an der Südstraße vor. Die Behörde hat bei Kontrollen jedoch keine „erheblichen Belästigungen“ feststellen können.
Das erklärt eine Sprecherin der Bezirksregierung am Freitag auf Anfrage der WAZ. Die Untersuchungen seien aber nicht nur aufgrund der Hinweise erfolgt: „Das ist bei uns ein laufender Prozess. Wir überprüfen und kontrollieren fortlaufend“, so die Sprecherin.
Unternehmer fordert Konsequenzen
Gerhard Kalus, Sprecher der Bürgerinitiative Dicke Luft (BI) und selbst Anwohner, bestätigt die neuerlichen Beschwerden. Ein Geschäftsführer eines Suez-Anrainers habe der BI berichtet, dass ein Aufenthalt im Freien angesichts des Gestanks nicht möglich sei. „Wann wird endlich was gegen diese Machenschaften unternommen?“, schreibt er in einer Mail an die BI. Ihm könne niemand erzählen, dass diese Emissionen nicht gesundheitsgefährdend seien.
Auch aus einem anderen Unternehmen lägen ihm Beschwerden vor. Eine Mitarbeiterin habe ihm berichtet, dass sie aufgrund des Gestanks zunächst von einem Kabelbrand in ihrem Betrieb ausgegangen sei. Der Geruch sei jedoch von Suez herübergezogen. Auch im Juni hatte es Klagen durch Anwohner gegeben.
Die BI habe die Stadt über die neuerlichen Geruchsbelästigungen informiert, so Kalus. Weil die Bezirksregierung bisher bei den Überprüfungen keine Beanstandungen hatte, macht die Initiative der Arnsberger Aufsichtsbehörde den Vorschlag, bei künftigen Beschwerden gemeinsame Geruchskontrollen vor Ort durchzuführen.