Herne. Die Stadt Herne hat bei der Bezirksvertretung erste Pläne für das neue Baugebiet an der Vödestraße präsentiert. Das kritisieren die Eigentümer.

Das geplante Baugebiet der Stadt Herne an der Vödestraße hat bei der Sitzung der Bezirksvertretung in den Flottmannhallen bei einigen Eigentümern für Unmut gesorgt. Bei der frühzeitigen Versammlung hatten Grundstücksbesitzer und interessierte Bürger die Möglichkeit, Fragen an die Stadtplaner zu stellen und mit ihnen zu diskutieren. Alle Sitzplätze waren am Donnerstagnachmittag belegt. Stadtplaner Peter Muhss betonte vorab: „Die Anregungen werden wir aufnehmen und dementsprechend würdigen.“

Eigentümer müssen in der nächsten Zeit eine Entscheidung treffen

 In dem Gebiet hinter den bebauten Flächen könnten in ein paar Jahren neue Wohnhäuser entstehen.
 In dem Gebiet hinter den bebauten Flächen könnten in ein paar Jahren neue Wohnhäuser entstehen. © Sarah Dembski | OSM, Lizenz ODbL 1.0 / Stepmap

Das Gebiet in Herne-Süd war durch ein Gewerbegebiet im Innenbereich und durch Wohnhäuser geprägt. Hausbesitzer müssten bei der Realisierung der großflächigen Wohnbebauung ihre Gärten verkaufen beziehungsweise gegen andere Grundstücke eintauschen. „Wir haben mit den Eigentümern darüber gesprochen, wer sich beteiligen möchte“, so Muhss.

Auf der neu erschlossenen Fläche sollen nach Angaben der Stadtplanung um die 35 bis 45 Wohneinheiten mit einem direkten Zugang zum Flottmannpark entstehen. Dazu gehören drei Stadtvillen, die jeweils Platz für fünf Wohneinheiten bieten. In der Mitte soll eine bepflanzte Angerfläche im Sommer für Kühlung sorgen.

Eine verkehrsberuhigte Straße soll von der Vödestraße aus die Ein- und Ausfahrt in das neue Gebiet ermöglichen. Ob ausschließlich Einfamilienhäuser oder auch Doppelhaushälften gebaut werden, stehe noch nicht fest, sagt Thomas Figgener von der Stadtplanung.

Drei Entwürfe stehen je nach Beteiligung zur Auswahl

Noch haben sich nicht alle Anwohner für eine Beteiligung ihrer Grundstücke entschieden. „Wir haben einige Varianten gemacht, die die Flächen mitberücksichtigen“, erklärte Peter Muhss. Die Stadtplaner präsentierten vier verschiedene Varianten, die unterschiedliche Grundstücke berücksichtigen.

Für Diskussionsbedarf sorgten die Kosten, die auf die Eigentümer zukommen könnten. „Es wird der zweite vor dem ersten Schritt gemacht“, kritisierte Anwohner Frank Teubert. Sein Grundstück ist in den möglichen Entwürfen mit einem Fragezeichen versehen. „Wir möchten uns bemühen, in Einzelgesprächen frühzeitig eine Abschätzung abzugeben“, so Muhss. Ein weiterer Anwohner sorgte sich um eine Verschlechterung des Straßenzustandes durch die Bauarbeiten und damit verbundene Anliegerkosten. „Die zuführenden Straßen sind danach kaputt und fertig und dann stellt sich die Frage, wer dafür aufkommt“. Die Stadtplaner wollen die Anmerkung an die Straßenplaner weitergeben.

Lebensraum von Tieren und Folgen für die Umwelt beschäftigen Anwohner

So geht es weiter

Im Anschluss an die Beteiligung der Öffentlichkeit werden die Planungen weiter konkretisiert. Die Stadtplaner erstellen einen Planungsentwurf, und ein Umweltbericht wird erarbeitet.

Das gesamte Verfahren endet mit einem Beschluss durch den Rat und die Stadt.

Auch die Auswirkungen auf die Umwelt und Tiere haben einige Fragen aufgeworfen: „Es werden 600 Quadratmeter abgeholzt. Soweit ich weiß, soll der Klimanotstand ausgerufen werden. Wir haben Betonwüsten in Herne. Wird es dazu Regelungen für die Bauherren geben“, fragte Matthias Köhn. Der umweltpolitischer Sprecher der SPD, Roberto Gentilini, betont, dass es keine Steinwüsten auf städtischen Grundstücken geben werde.

Die Tiere, die auf der Brachfläche leben, sollen laut Stadtplanung einen neuen Lebensraum in den Gärten der Häuser finden. Frank Teubert berichtete, dass er auf dem Gebiet regelmäßig mehrere Füchse gesehen habe. Planer Thomas Figgener entgegnete: „Wenn es dort wirklich einen Fuchs gibt, wird es bevor die Planung umgesetzt wird, Vermeidungsmaßnahmen geben.“ In den kommenden Wochen können die Anwohner noch weitere Anmerkungen bei der Stadtplanung einreichen.