Herne.. Zwei Jahre hat der Mini-Zoo Spenden für eine neue Voliere gesammelt. Nun fand die Einweihung statt. Warum ein Sponsor eine Gedenktafel erhält.

Der Förderverein des Mini-Zoos Eickel hat am Sonntagnachmittag bei großer Hitze eine neue Groß-Voliere eingeweiht. Einem Sponsor der neuen Einrichtung ging dieser Termin besonders nahe.

Familie Bollmann übernahm einen großen Teil der rund 6000 Euro Baukosten und setzte damit eine Tradition vor: Der im September 2017 im Alter von 69 Jahren verstorbene ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete Gerd Bollmann war früher ebenfalls als Großspender im Mini-Zoo engagiert.

Gedenktafel für Gerd Bollmann

Spender Hendrik Bollmannn (li.) und Peter Böttcher vom Förderverein des Mini-Zoos bei der Einweihung der neuen Groß-Voliere.
Spender Hendrik Bollmannn (li.) und Peter Böttcher vom Förderverein des Mini-Zoos bei der Einweihung der neuen Groß-Voliere. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener


In den nächsten Tagen werde eine Gedenktafel mit dem Namen seines Vaters an der neuen Voliere angebracht, sagte der sichtlich ergriffene SPD-Stadtverordnete Hendrik Bollmann (37). „Ich bin stolz, was mein Vater hier geleistet hat und dass sein Engagement so gewürdigt wird.“ Er möchte diesem Beispiel folgen und den Mini-Zoo unterstützen, so das Neumitglied des Fördervereins.

„Ganze zwei Jahre lang haben wir Spenden gesammelt, bis wir das Geld für die neue Voliere endlich zusammen hatten“, berichtete Andrea van Dillen, Schatzmeisterin des Fördervereins stolz. Die etwa 45 Quadratmeter große Voliere sei von einer Firma gebaut worden, die auf Volieren spezialisiert sei.

Etwa vier Monate hätten die Profis für den Bau benötigt.

Es sei bereits das zweite teure Gehege, das in den letzten Jahren realisiert worden sei. Und das habe einen Grund: „Die Gehege sind alle noch aus den 60er-Jahren. Sie verrotten und sind weder gegen Schädlinge noch gegen eindringendes Wasser geschützt“, erklärte Andrea Darwiche, zweite Vorsitzende des Vereins.

20 Kanarienvögel fallen „Massaker“ zum Opfer

Tatsächlich sah man auch am Sonntag eine Ratte in einem der alten Gehege rumflitzen. „Das ist besorgniserregend, wenn man diese nachtaktiven, scheuen Tiere schon tagsüber sieht“, so Darwiche. Aufgrund der Schädlinge habe der Mini-Zoo bereits einige Tiere verloren: „Es war ein Massaker: 20 Kanarienvögel haben wir allein in einer Nacht verloren – durch Ratten oder einen Iltis“, berichtete die zweite Vorsitzende.

Natürlich könne man Ratten nicht mit konventionellen Methoden bekämpfen, ohne den Zootieren zu schaden. In dem neuen Gehege seien die dort untergebrachten 30 Vögel sicher.