Wanne-Eickel/Herne. . Neue Attraktionen im Minizoo Eickel: Zwei rot-weiße Husumer Protestschweine sind eingezogen – Kanarienvögel, Wachteln und Zebrafinken zogen um.
- Zwei Husumer Protestschweine sind jetzt in den Minizoo Eickel eingezogen
- Revierleiterin Claus hofft auf Nachwuchs von Eber Harry und der Sau Sally
- Kanarienvögel, Zebrafinken und Wachteln freuen sich über eine neue Voliere
Der Minizoo in Eickel ist um zwei vierbeinige Attraktionen reicher: Harry und Sally heißen die beiden Husumer Protestschweine, die im vergangenen Monat dort eingezogen. Die Rasse heißt tatsächlich so: Die Schweine sind früher von der pfiffigen dänischen Minderheitsbevölkerung in Schleswig-Holstein gezüchtet worden, die mit den rot-weiß gezeichneten Schweinen geschickt gegen das Verbot protestierte, ihre rot-weiße Flagge zeigen zu dürfen, erzählt Revierleiterin Birgit Claus schmunzelnd.
Vom Aussterben bedroht
Durch einen Bekannten bekam sie Kontakt zu einem Landwirt aus dem Münsterland, der diese vom Aussterben bedrohte Rasse züchtet und konnte den beeindruckenden fünf Jahre alten Eber und die zwei Jahre alte Sau für den Minizoo anschaffen. Sie lösen die beiden Wollschweine ab, die bis vor kurzem im Minizoo lebten und nun auf einem Hof in Haltern „in Rente gegangen“ sind.
Obwohl die beiden Säue im vergangenen Jahr mehrere Monate lang Besuch von einem Eber hatten, stellte sich kein Nachwuchs ein: „Sie waren einfach zu dick und wurden dadurch nicht mehr trächtig“, bedauert Birgit Claus. Sie verbindet damit den dringenden Appell an die Besucher, Harry und Sally nicht zu füttern, damit ihnen nicht das gleiche passiert. „Die Tiere bekommen dann nicht nur keinen Nachwuchs mehr, sondern werden krank.“ Im vergangenen Jahr habe es durch unsachgemäße und zu starke Fütterung von Tieren im Minizoo sogar vier Todesfälle gegeben.
Neue Voliere bezogen
Jetzt hofft Birgit Claus aber erst einmal auf Nachwuchs von Harry und Sally. Wenn die beiden erfolgreich sind, seien in drei Monaten, drei Wochen und drei Tagen rot-weiß geringelte Ferkel zu erwarten. Sie können die ersten Monate sogar mit beiden Elternteilen zusammenbleiben, die Eber der Husumer Protestschweine seien recht verträglich. Letztlich müssten die Ferkel aber doch abgegeben werden: Der Züchter, von dem die Elterntiere stammen, will sie sich ansehen und geeignete Tiere für die Zucht übernehmen. Die anderen ... tja.
Der Minizoo freut sich auch über eine weitere neue Attraktion: Die Voliere, in der Kanarienvögel, Wachteln und Zebrafinken ein neues Zuhause gefunden haben. Und was für eins! Die Kanarienvögel, die noch den alten heruntergekommenen Käfig kannten, werden sich ob des Luxus-Appartements verwundert die Augen gerieben haben. Zwei Drittel der geräumigen Voliere ist mit Draht und lichtdurchlässigen Platten eingehaust, mittendrin ein dicker Birkenstamm, dekoriert mit Zweigen, die zum Rumturnen und Anknabbern einladen – was gerne angenommen wird. Ein Drittel der Voliere ist geschlossen, aber die Vögel können jederzeit hinein und heraus. Der geschlossene Bereich dient als Nacht- und Winterquartier. Durch ein Fenster können Besucher hineinsehen - direkt auf den Futterplatz.
>> FÖRDERVEREIN FINANZIERTE NEUE VOLIEREN
Der Förderverein Minizoo Eickel e.V. hat die Volieren mit 4400 Euro finanziert.
Geplant ist, auch die anderen Volieren zu ersetzen. Wer den Förderverein dabei unterstützen möchte, kann hier spenden:
Förderverein Mini Zoo Eickel e.V, Herner Sparkasse,
BIC WELADED1HRN, IBAN DE27432500300000064444.