Herne. Ob Jogginghosen oder Leggings: Hernes Jugenddezernentin hält ein Verbot für „äußerst problematisch“. Die Bezirksregierung begrüßt das Vorgehen.
Dass Schüler in der Schule „angemessen“ gekleidet sein sollen, darüber herrscht Einigkeit. Was darunter zu verstehen ist und vor allem wie mit einem Verbot umgegangen wird, darüber wird kontrovers diskutiert. So sagt Hernes Jugenddezernentin Gudrun Thierhoff auf WAZ-Anfrage: „Ich persönlich halte es für äußerst problematisch, Schüler wegen falscher Kleidung nach Hause zu schicken.“ Zwar sei die Stadt nicht dafür zuständig, bei den Schulen einzugreifen, aber sie persönlich lehne eine Regelung per Verordnung ab. Dafür sei die Gesellschaft zu bunt und zu breit aufgestellt.
Es sei die Frage, wie der Erziehungsauftrag wahrgenommen werde. Dabei empfiehlt sie einen Diskurs mit den Schülern, um Aufklärung zu schaffen. „Mit einzelnen Schülern und Eltern eine Entscheidung für Hunderte von Schülern zu treffen, halte ich für problematisch“, so Thierhoff.
Bezirksregierung für Konsequenz
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Rückendeckung erhält die Realschule Sodingen, die bereits Schüler wegen „falscher“ Kleidung nach Hause schickte, von der Bezirksregierung Arnsberg. „Wenn eine Schule eine Vereinbarung getroffen hat, gehört auch dazu, die Konsequenzen zu ziehen und dazu zu stehen“, sagt Sprecher Christoph Söbbeler. Generell seien die Schulen in der Entscheidung autonom, die Schulaufsicht greife da nicht ein. „Die Schulen müssen aus ihrem sozialen Umfeld heraus agieren können“, so Söbbeler. Wenn ein Kind wegen einer Jogginghose nach Hause geschickt würde, sei das „einfach nur konsequent und wenig aufregend“.