Herne. . Künstlerin Marijke Brauckmann hat Bilder der Ausstellung „„Heiter bis pelzig“ Fred Endrikat gewidmet. Die Künstlerzeche zeigt ihre Arbeiten.

„Heiter bis pelzig“ geht es ab Samstag, 22. Juni, in der Künstlerzeche zu, wenn die gleichnamige Ausstellung von Marijke Brauckmann eröffnet wird. Die Herner Künstlerin zeigt eine Reihe an Bildern, die sie dem Dichter und Kabarettisten Fred Endrikat gewidmet hat.

Geschichten aus der „Lustigen Arche“ von Fred Endrikat hat Marijke Brauckmann als Ideenquelle für ihre Bilder genutzt.
Geschichten aus der „Lustigen Arche“ von Fred Endrikat hat Marijke Brauckmann als Ideenquelle für ihre Bilder genutzt. © FUNKE Foto Services | Kerstin Buchwieser

Da liegt ein blaues Flusspferd auf dem Rücken und lacht herzlich. Ein Bär hat um den Hals einen weißen Schal geschlungen und versucht sich beim Singen. Zwei Seelöwen werfen sich jonglierend die Keulen zu. Mickey Mouse steht, scheinbar ein wenig angetrunken, zusammen mit anderen Mäusen in einem Weinkeller. Nicht zu vergessen ist die berühmte Bergmannskuh.

Es sind die Tiere, die es Marijke Brauckmann angetan haben. Doch als Tiermalerin versteht sie sich nicht. Ihr geht es um die kleinen Geschichten, die sie mit den Tieren erzählen kann. Doch eigentlich sind mit den Tieren immer auch die Mitmenschen gemeint. Wer kennt nicht einen Zeitgenossen, der wie ein hämisch grinsender Fuchs ist, der nur auf die hinter ihm tanzenden Hasen wartet. Oder einen Lüstling, der wie ein wild schnaufender Stier hinter Rotkäppchen her ist. Ihre Bilder sind voller hintergründigem Humor, aber auch satirischen Seitenhieben auf ihre Mitmenschen.

Satirische Geschichten

Nicht der Wolf, sondern ein schnaubender Stier verfolgt auf Marijke Brauckmanns Bild das verängstigte Rotkäppchen.
Nicht der Wolf, sondern ein schnaubender Stier verfolgt auf Marijke Brauckmanns Bild das verängstigte Rotkäppchen. © FUNKE Foto Services | Kerstin Buchwieser

So kam Marijke Brauckmann auch zu Fred Endrikat (1890-1942), den in Wanne-Eickel aufgewachsenen Dichter und Kabarettisten, den es über Berlin nach München zog. Dort hatte er in den 1920er und frühen 1930ern Jahren Erfolg mit seinen humorvollen und satirischen Gedichten. „Schon als Kind und Jugendliche habe ich seine Bücher entdeckt“, erzählt die Künstlerin. „Es ist ein Humor, der mir einfach entgegenkommt.“ Und irgendwann war es dann so weit, seine Texte als Ideenquelle für die eigenen Bilder zu nehmen. Marijke Brauckmann hat aus der 1935 erschienenen „Lustigen Arche“ einzelne Texte herausgesucht und dazu die passenden Bilder gefunden. Sie konzentriert sich dabei auf einen bestimmten Moment der Erzählung.

Leuchtende Farben und naturalistische Malweise

Ihre Bilder nehmen auf den ersten Blick durch ihre leuchtenden Farben und die naturalistische Malweise ein. Die Geschichte hinter den Bildern muss sich der Betrachter oft erst erarbeiten. Wobei es ihr gelingt, den Text von Fred Endrikat geschickt zu verdichten. In der Ausstellung hängen die entsprechenden Texte zwar neben den Bildern. Der Besucher kann sie lesen, muss es aber nicht. Die teils groteske Komik ist auch nur durch die Bilder erfahrbar.

Eröffnung am Samstag

Grafikdesignerin und Illustratorin

Marijke Braukmann ist 1965 in Wanne-Eickel geboren.

Sie hat eine Ausbildung als Neonglasbläserin und Multimediadesignerin absolviert.

Seit 2008 arbeitet sie als freischaffende Grafikdesignerin und Illustratorin. Seit 2017 hat sie ihr Atelier in der Künstlerzeche.

Nach kleineren Ausstellungen in den Affenhack-Studios und im Hallenbad ist es ihre erste größere Einzelausstellung.

In der Künstlerzeche sind die Bilder bis 14. Juli zu sehen: mi- sa,15 bis 18, so 14 bis 17 Uhr.

Die Ausstellung „Heiter bis pelzig“ wird am Samstag, 21. Juni, um 17 Uhr in der Künstlerzeche eröffnet. Für den musikalischen Rahmen sorgt Dieter Sebastian an seiner Drehorgel.