Herne. Die Stadt Herne hat ein überarbeitetes Klimaschutz-Paket vorgelegt. Das Ziel: Menschen sollen trotz Klimawandels gut in Herne leben können.

Die Stadt will mit einem vergrößerten Maßnahmen-Paket gegen den Klimawandel vorgehen. Der Politik hat sie am Mittwoch ihr aktualisiertes Klimaschutzkonzept vorgestellt. Um die neuen Maßnahmen stemmen zu können, will die Stadt einen Klimaschutzmanager einstellen.

„Der Klimawandel ist in Herne angekommen“, stellte Oberbürgermeister Frank Dudda klar, als er das Paket am Vormittag der Presse vorstellte. Und er versprach: „Wir werden uns dem Klimawandel stellen.“ Mit Dutzenden neuen Maßnahmen soll es gelingen, dass die Menschen in dieser Stadt trotz steigender Temperaturen und extremerer Wetterlagen gut leben können, so das Ziel. Der Kampf gegen den Klimawandel sei eine Daueraufgabe. Auch deshalb soll das Klimaschutzkonzept der Stadt von 2013 ergänzt werden.

Keine radikalen Maßnahmen

Radikale Maßnahmen, etwa Straßensperrungen für Autos, sind nicht vorgesehen. „Wir wollen Klimaschutz mit Augenmaß“, begründete Dudda. Und auch der städtische Umweltdezernent Karlheinz Friedrichs meinte: „Mit dirigistischen Maßnahmen wird man niemanden überzeugen.“ Friedrichs verwies auf die Erfolge der vergangenen Jahre: Das 2013 im Rat beschlossene Ziel, die Kohlenstoffdioxid-Werte bis 2020 gegenüber 1990 um 25 Prozent zu senken, werde übererfüllt – und sogar bei 40 Prozent liegen.

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Auf den Klimaschutzmanager, den die Stadt durch die Aktualisierung des Paketes mit Hilfe einer Förderung einstellen will, kommt viel Arbeit zu. Neu im Klimaschutzkonzept ist unter anderem der Bereich Gesundheitsförderung. So will die Verwaltung etwa jenen Menschen helfen, die in den nächsten Jahrzehnten laut Prognose in „Hitzeinseln“ leben, etwa die in den Zentren der Stadt; eine entsprechende Klimakarte hatte die Stadt vor einem Jahr entwickelt.

Klimapartnerschaften mit Betrieben

Mit Hilfe von Beratungen soll Bürgern dabei aufgezeigt werden, wie Häuser beispielsweise durch Dach- oder Fassadendämmungen kühler gemacht werden können und welche Förderungen es dafür gibt, erklärte Daniel Wirbals, Abteilungsleiter für Klimaschutz im Fachbereich Umwelt und Stadtplanung.

Eingestielt werden sollen im kommenden Jahr außerdem Klimapartnerschaften mit Unternehmen: Betriebe verursachen laut Konzept 35 Prozent des Kohlenstoffdioxid-Ausstoßes, könnten in Sachen Klimaschutz aber mehr leisten. Geplant sind außerdem flächendeckende Projekte in Schulen, um Kinder und Jugendliche für den Klimaschutz zu gewinnen, darüber hinaus Kampagnen unter anderem für Bürgerfonds, zum Stromsparen oder für mehr Solarthermie und Photovoltaik, nicht zuletzt Klima-Checks für Bauprojekten, die zeigen sollen, welche Auswirkungen neue Gebäude auf den Klimawandel haben.