herne. . Trikots, Pokale, Schuhe und sogar eine Olympia-Medaille: Herne hat im Rathaus eine „Ruhmeshalle“ mit Exponaten herausragender Sportler eröffnet.

Das Rathaus atmet seit Dienstag Sportgeschichte: Die Stadt hat in den Gängen des Herner Rathauses eine „Hall of Fame“ - deutsch: Ruhmeshalle - für den heimischen Sport eröffnet. Zwischen den Sälen 212 und 214 sind im ersten Stock hinter Glas Exponate herausragender Athleten und Teams aus Herne und Wanne-Eickel zu sehen - vom Original-Trikot über die Olympia-Medaille bis hin zum signierten Pokalsieger-Basketball.

Am roten Band: (v.re.) Bernd Heidicker, Günther Feldhaus, Marina Wozniak, Emina Karic und OB Frank Dudda, eingehüllt in ein Trikot des Herner EV.
Am roten Band: (v.re.) Bernd Heidicker, Günther Feldhaus, Marina Wozniak, Emina Karic und OB Frank Dudda, eingehüllt in ein Trikot des Herner EV. © Kerstin Buchwieser

Direkt im Anschluss an den Empfang des Basketballmeisters Herner TC im Ratssaal fand eine Etage tiefer ab 17 Uhr die feierliche Eröffnung der „Hall of Fame“ statt. „Alle haben sich von Dingen getrennt, die sie lieb gewonnen haben“, sagte Oberbürgermeister Frank Dudda. Die Idee zu diesem Projekt habe sein Mitarbeiter Philipp Stark geboren, der die Sportler auch kontaktiert und gut zwei Dutzend Exponate zusammen getragen habe.

Christian Keller trennt sich von seiner Olympia-Medaille

Schwimmer Christian Keller trennte sich für die „Hall of Fame“ von seiner einzigen Olympia-Medaille. Bei Welt- und Europameisterschaften errang der Essener weitere 29 Medaillen.
Schwimmer Christian Keller trennte sich für die „Hall of Fame“ von seiner einzigen Olympia-Medaille. Bei Welt- und Europameisterschaften errang der Essener weitere 29 Medaillen. © Kerstin Buchwieser

Von „ganz besonderer Strahlkraft“ ist laut Dudda die einzige Olympia-Medaille Christian Kellers (Bronze 1996 in Atlanta). „Die hat bisher bei mir zuhause im Tresor gelegen“, sagte der 46-jährige Essener, der familiäre Verbindungen zu Herne hat. Als OB Dudda ihn um ein Exponat gebeten habe, habe er angesichts des hohen Stellenwert des Sports in Herne nicht lange überlegen müssen, so Keller zur WAZ.

Großer Bahnhof im Rathaus: Zahlreiche Besucher verfolgten die Einweihung der „Hall of Fame“. Viele von ihnen hatten zuvor schon am Empfang der Stadt für das Meisterteam des HTC teilgenommen.
Großer Bahnhof im Rathaus: Zahlreiche Besucher verfolgten die Einweihung der „Hall of Fame“. Viele von ihnen hatten zuvor schon am Empfang der Stadt für das Meisterteam des HTC teilgenommen. © Kerstin Buchwieser

Tischtennis-Legende Günther Feldhaus - er stand mehr als fünf Jahrzehnte vor allem für den DSC Wanne-Eickel an der Platte - stellte einen Pokal zur Verfügung. „Ich bin sehr stolz darauf, dass ich noch einmal geehrt werde“, so der 78-Jährige zur WAZ.

Erschienen zur Eröffnung waren auch die beiden Fifa-Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer und Marina Wozniak, die Original-Leibchen zur Verfügung stellten. Kinhöfer sorgte zusätzlich fürs Zitat des Tages. Auf die Frage, ob er schon mal „Hall of Famer“ genannt worden sei, antwortete er: „Nein, eher schwarze Sau.“

Ausstellung soll noch wachsen

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Weitere Trikots spendierten Ruder-Weltmeister Bernd Heidicker, Fußball-Profi Yildiray Bastürk, Ungarns Ex-Trainer Bernd Storck, Eishockey-Legende Guido Drongowski sowie die aktuellen Kufen-Cracks des HEV. Exponate gab es auch von Torwart Hans Tilkowski, Läufer Marius Probst, Kegler Ralf Hirschhöfer, Schwimmerin Helga Reich, der Handball-Jugend der HCW Dragons und natürlich der Double-Siegerinnen des Herner TC.

Die „Hall of Fame“ zeige, wieviel Kraft in dieser Stadt stecke, sagte OB Dudda. Die Ausstellung solle aber weiter wachsen. „Da geht noch was. Wir sind bereit für viele neue Titel und den Ausbau der ,Hall of Fame’“, sagte Dudda und setzte dann noch einen drauf: Herne sei auch bereit für Olympia 2032 an Rhein und Ruhr.