Herne. . Die Herner CDU fordert auf der Bochumer Straße die Rückkehr zu vier Fahrspuren. Doch ein Ortstermin offenbarte kaum Unterstützung der Bürger.
Ende März hatte die CDU die Rückkehr zur vierspurigen Verkehrsführung auf der Bochumer Straße, zwischen Westring und Stadtgrenze, gefordert - und diese erneute Forderung mit einem vollmundigen Versprechen garniert: Die Union werde nicht lockerlassen, bis die Fahrbahn wieder vierspurig markiert werde und der Verkehr wieder fließe, so Christoph Nott, stellvertretender Vorsitzender im CDU-Stadtbezirk Herne-Mitte und Stadtverordneter. Gleichzeitig berichtete die CDU von genervten Bürgern, die auf dem Abschnitt täglich im Berufsverkehr pendeln.
Doch nach dem Ortstermin am Montagnachmittag, zu dem die CDU geladen hatte, stellt sich eher den Eindruck ein: Die Bürger können offenbar auf das Versprechen der CDU gut verzichten, Stimmen von Anwohnern, die wegen der Zweispurigkeit genervt sind, gab es jedenfalls nicht.
Dichter Verkehr nur zu Pendlerzeiten
Eher war das Gegenteil der Fall: Christa Tietz zum Beispiel sagte, dass sie genau den Verkehr auf zwei Spuren sehr gerne habe. Es gebe keine Raserei, und die Radfahrer hätten mehr Platz. Mit vier Spuren sei die Straße gefährlicher. Die CDU mache sich nur für Autos stark. Auch bei vier Fahrspuren werde es im Berufsverkehr Stau geben. Man dürfe nicht zurück auf vier Spuren, nur um die Fahrzeit für Autofahrer um fünf Minuten zu senken. Zumal der dichte Verkehr sich auf die Pendlerzeiten morgens und nachmittags beschränke. Ein anderer Bürger machte darauf aufmerksam, dass der Verkehr hinter dem Kreisverkehr bei Hornbach Richtung Herne-Mitte wieder normal fließe. Eine weitere Stimme: Ob zwei oder vier Spuren - auf Grund des weiter steigenden Verkehrsaufkommens werde es auf diesem Abschnitt immer Stau geben.
Die CDU fürchtet, dass es im Zuge des Ausbaus der A 43 zu mehr Staus kommen werde, weil mancher Fahrer über die Bochumer Straße ausweiche und abkürze. Auch das sah der ein oder andere Bürger anders. Erstens sei die A 43 auch in der Baustellenphase immer vierspurig, zweitens würden jene, die durch die Stadt abkürzen wollten, keinen Spaß haben. Außerdem stelle sich die Frage, wie viel Verkehr es gebe, wenn die A 43 sechsstreifig sei.
Und Hernes ADFC-Vorsitzender Michael Thomasen merkte an, dass sich die Bochumer Straße inzwischen zur Hauptverkehrsader entwickelt habe.