Herne. . Die Ärmel hochkrempeln wollen rund 3000 Herner. Sie beteiligen sich an der Müllsammelaktion „Hau weg den Dreck.“ Schüler finden Kurioses.
Eine Schwimmflosse, ein altes Radio und eine Luftpumpe: Das ist die Ausbeute der rund 280 Kinder der Laurentiusschule. Einen Berg blauer Müllsäcke haben sie zusammengesammelt. Darin befinden sich neben den Kuriositäten massig Flaschen, Zigarettenstummel und Dosen. Die Aktion ist Teil der Herner Aktionswoche „Hau weg den Dreck! Herne packt’s an“ der Entsorgung Herne, die noch bis Samstag läuft. Die Stadt beteiligt sich damit an der europaweiten Kampagne „Let’s Clean Up Europe“.
„Komisch war, dass wir bestimmt so 20 Brötchen gefunden haben“, wundert sich Yigit (10). „Müll gehört nicht in die Natur, Müll gehört in die Tonne“, fügt sein Schulkamerad Hadi (10) hinzu. Die Botschaft scheint angekommen zu sein. „Eine gute Aktion, um Kinder für das Thema Umweltschutz zu sensibilisieren“, findet Schulleiterin Martina Nissalk. Auch Oberbürgermeister Frank Dudda und Entsorgung Herne-Chef Horst Tschöke waren dabei und halfen bei der Verladung der Säcke in den Müllwagen.
Schulen und Kitas packen mit an
Schulen, Kitas und Vereine packen in den kommenden Tagen mit an, um die Stadt sauberer zu machen. „Rund 3000 Teilnehmer haben sich angemeldet“, sagt Barbara Nickel von der Entsorgung Herne. Sie freut sich darüber, dass sich erstmalig auch Nachbarschaftsteams und Familien gemeldet haben: „Die Bürger ärgern sich über vermüllte Ecken in ihrer näheren Umgebung und wollen mit anpacken.“
Entsorgung Herne stellt Müllsäcke und Handschuhe und sorgt auch dafür, dass der Müll abgeholt wird. Auffällig sei, dass im Vergleich zu den Vorjahren immer weniger Müll herumliege. „Die Bürger sind wachsamer und melden uns oft wilde Müllberge“, meint Barbara Nickel. Vielleicht habe auch ein Umdenken stattgefunden, jetzt wo das Thema Umweltschutz in aller Munde ist.
Scherben auf dem Spielplatz
Auch rund um das Stadtteilzentrum Pluto wurde am Montag aufgeräumt: 15 Kinder begaben sich auf die Suche nach Unrat.
Mitarbeiter von Pluto waren zuvor vermehrt auf weggeworfenen Eis-, Süßigkeiten- und Chipspackungen gestoßen, die in den nächsten Tagen mithilfe der Kinder und Jugendlichen eingesammelt werden. „Wir wollen gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen ein Bewusstsein für die Umwelt schaffen und über die Folgen der Vermüllung sprechen“, sagt Mitarbeiterin Carolin Jaskowiak.
Auf dem angrenzenden Spielplatz fanden die Sammler eine Flasche Motoröl, Zigarettenstummel sowie zahlreiche Scherben von Bier- und Schnapsflaschen im Sand. „Ganz schön gefährlich für spielende Kinder“, findet Carolin Jaskowiak. Während des Osterferienprogramms „Prima Klima?!?“ wolle man eine weitere Müllsammelaktion starten.