Herne. . Herne beteiligt sich mit der Aktionswoche „Hau weg den Dreck. Herne packt’s an“ an einer europaweiten Kampagne. Dabei soll es nicht bleiben.

Die Schüler der Robert-Brauner-Schule haben am Freitag zum Abschluss der Woche einen Ausflug ins Grüne unternommen. Allerdings handelte es sich um einen besonderen Ausflug: Ausgerüstet mit Arbeitshandschuhen sammelten sie im nahen Waldstück an der Bergstraße in Herne-Süd Müll auf. Es handelte sich um den Auftakt der Aktionswoche „Hau weg den Dreck! Herne packt’s an“.

Deshalb erhielten die Schüler auch prominente Unterstützung. Oberbürgermeister Frank Dudda und Entsorgung Herne-Chef Horst Tschöke nahmen auch die Greifzange zur Hand, um Dosen, Zigarettenstummel oder Kronkorken aufzulesen.

Der große Müllwagen machte viel Eindruck bei den Kindern.
Der große Müllwagen machte viel Eindruck bei den Kindern. © Rainer Raffalski

Wettbewerb für Schulen

Die Herner Aktionswoche findet im Rahmen der gesamteuropäischen Anti-Müll-Kampagne unter dem Titel „Let’s clean up Europe“ statt, in den verschiedenen Ortsteilen werden sich laut Horst Tschöke rund 2200 Menschen beteiligen. Im Vorfeld seien alle Schulen, Kindertagesstätten, Vereine und Verbände angeschrieben worden. So werden am kommenden Montag 125 Kinder der fünften Klassen der Mont-Cenis Gesamtschule die Wege rund um den Ententeich am Ostbach und alle Schulhöfe der Schule „putzen“.

Dass sich so viele Menschen beteiligen, offenbart, dass das Müllproblem - nicht nur in Herne - offenbar nur schwer in den Griff zu bekommen ist. Ein Umstand, den Tschöke verwundert und vielleicht etwas ärgert. „Eigentlich gibt es in der Stadt genügend Möglichkeiten, seinen Müll loszuwerden.“ Bei den meisten Papierkörben gebe es beispielsweise ein Teil, auf dem man seine Zigaretten ausdrücken kann. An jeden Laternenmast einen Papierkorb zu montieren - darin sieht Tschöke keine Lösung. Denn die müssten ja auch geleert werden. Was er ebenfalls feststellt und bemängelt: Die Pflicht, den Bürgersteig zu säubern, werde von längst nicht jedem Herner erfüllt.

Neben der einwöchigen Aktion hat Herne aber auch das Aktionsbündnis saubere Stadt ins Leben gerufen. Oberbürgermeister Dudda sieht bei den Bemühungen langsam sichtbare Fortschritte - durch Rückmeldungen, aber auch bei einen Fahrt und Joggingrunden durch die Stadt. Auch weitere Maßnahmen würden greifen: etwa die Mülldetektive, die Entsorgung Herne seit einiger Zeit an den Papier- und Glascontainern einsetzt, oder die Aufklärung in Schulen. Beim Umweltbewusstsein mangele es manchmal im Elternhaus, weiß Tschöke zu berichten.

In den Schulen soll auch die nächste Stufe für die saubere Stadt gezündet werden. Es soll ein Wettbewerb für die sauberste Schule der Stadt aufgelegt werden. Auch beim Thema Zigarettenkippen soll sich etwas tun, ebenso am Kanal.