Herne. . Bei frühlingshaftem Wetter begleitete ein buntes Programm in Schloss und Schlosspark die Eröffnung der Sonderausstellung „It’s Tea Time“.

Es war noch keine zwei Uhr, da strömten sie schon. Durch den Schlosspark mit seinen blühenden Magnolien, über die Brücke in den Hof, rein ins Schloss und wieder zurück auf die Wiese, wo sich schon das Akrobatenpaar Kira und Andres ein gemütliches Plätzchen eingerichtet hatte, umringt von Publikum auf Bänken, das sich die Sonne auf den Rücken scheinen ließ. Dabei hätte eigentlich britischer Nieselregen besser zur Sonderausstellung gepasst, die unter dem Titel „It’s Tea Time“ am Sonntagnachmittag offiziell eröffnet wurde.

Erfreut über die Besucherzahl

Dass mit der Eröffnung der alljährlichen Sonderausstellung ein Familienfest verbunden ist, ist seit ein paar Jahren gute Sitte. Man erinnere sich an das vergangene Jahr, als Anfang Mai Ibrahim Mahamas spektakuläre Schloss-Verhüllung „Coal Market“ die Menschen scharenweise nach Strünkede zog. Damit sei der Zulauf zur Tee-Ausstellung natürlich nicht zu vergleichen, räumt Oliver Doetzer-Berweger als Chef des Emschertalmuseums am Sonntag ein. Gleichwohl zeigt er sich erfreut über die Gästezahl: „Das ist gut besucht heute.“ Auch Andrea Prislan ist als Programmverantwortliche mit dem Besucheransturm absolut zufrieden.

Kira und Anders, die Akrobaten.
Kira und Anders, die Akrobaten. © Sebastian Sternemann

Gerade lassen sich Kira und Anders, die Artisten, in ihrem Freiluft-Wohnzimmer nieder, zu dem auch ein hohes Gerüst gehört, an dem ganz obern eine Teekanne baumelt. Die Besucher ahnen es schon: Die wird nicht lange da hängen bleiben. Bevor sich Kira an einem Tuch hochzieht, ist es Zeit für ein paar humorvoll-poetische Nummern auf dem Boden rund ums Teetrinken, mit Musik und viel schlürfenden Geräuschen.

Theater Traumbaum als Lord und Lady

Ein weiteres Pärchen sieht den Herner Theatermachern Birgit Iserloh und Ralf Lambrecht verblüffend ähnlich: Lord und Lady Livingston, in konservativem Karo, begrüßen das Publikum - natürlich auf Englisch - und wagen einen ersten ausgelassenen Tanz zu irischer Fiddle-Musik. Geigerin Franziska Urton und ihre zwei jungen Begleiterinnen sind an diesem Nachmittag mal hier und mal da zu erleben, so wie auch die Theaterleute öfter mal ihren Platz wechseln. An ihrem Ort im Roten Saal bleiben dagegen Chiara Cremon und Daniela Gerull-Haas mit ihren Mitmachgruppen. Sie nähen u.a. Duftsäckchen und Teebeutel. Auch den Ring aus Messingdraht finden viele gut.

Kleiner Stau vor der Eröffnung

Im Kaminzimmer: Die Jugendkunstschule hat textile Törtchen beigesteuert.
Im Kaminzimmer: Die Jugendkunstschule hat textile Törtchen beigesteuert. © Sebastian Sternemann

Zu einem kleinen Stau kommt es gegen 15 Uhr, kurz bevor im Rittersaal die Ausstellung dann tatsächlich offiziell eröffnet wird. Eine lange Schlange vor dem Eingang bestätigt das allgemeine Interesse an Tea Time und den dazugehörigen Messingutensilien.

Natürlich bleibt es nicht bei der Theorie: Nachdem zunächst Kaffee und Tee aus Thermoskannen serviert wird, gibt es später noch eine Teezeremonie mit Cream Tea im Kaminzimmer, zu der Scones und anderes typisch englisches Gebäck gereicht wird.

>>> MEHR ZUR AUSSTELLUNG

Nach einer Kurzführung am Sonntag plant die Kunsthistorikerin Ulrike Most weitere Führungen durch die Sonderausstellung am zweiten Sonntag im April und im Juni.

Die Ausstellung ist geöffnet bis 28. Juli, di-fr 10-13/14-17 Uhr, sa 14-17 Uhr, so 11-17 Uhr. Eintritt Erwachsene 3,50 Euro, Kinder 50 Cent.