Wann-Eickel. . Die Edmund-Weber-Straße in Eickel soll umgestaltet werden. Dabei will die Stadt Herne die Zahl der Stellplätze stark abbauen und Radwege anlegen.
Von Grund auf will die Stadt die Edmund-Weber-Straße zwischen Magdeburger Straße und der Dahlhauser Straße erneuern. Deutlichste Veränderungen: 1,85 Meter breite Radwege an beiden Seiten (zurzeit gibt es gar keine), die Reduzierung der 150 Stellplätze auf 40 und der Bau eines Kreisverkehrs. Außerdem sollen 25 Bäume fallen, darunter auch große alte, die durch 31 junge, neue Bäume ersetzt werden sollen.
Die Pläne, die die Bezirksvertretung Eickel in der Februar-Sitzung vehement eingefordert hatte, stellte Peter Sternemann vom Fachbereich Tiefbau und Verkehr jetzt dem Gremium vor. Sollten zunächst nur die Fahrbahn und die Gehwege erneuert werden, habe man sich insbesondere wegen der fehlenden Radwege zu einer umfassenderen Maßnahme entschlossen und 2017 die alte Vorlage zurückgezogen.
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Die Edmund-Weber-Straße gehört zu den innerstädtischen Hauptverkehrsstraßen und wird im Schnitt in 24 Stunden von 11.000 Kfz befahren. Nach der Fertigstellung der Westtangente war sogar einmal angedacht, sie ebenfalls vierspurig auszubauen. Jetzt sind zwei Fahrbahnen in jede Richtung geplant, mit einer Gesamtbreite von 6,50 Meter. Daran schließen sich beidseitig die 1,85 Meter breiten Radwege an. Die Gehwege sollen 2,10 Meter breit sein. Dort, wo es noch Parkstreifen (zwei Meter breit) gibt, ist ein Sicherheitsstreifen von 50 Zentimetern zum Radweg vorgesehen. Erneuert werden soll außerdem die veraltete Beleuchtung. Um den Unfallschwerpunkt der Kreuzung Edmund-Weber-Straße/Hordeler Straße zu entschärfen, ist dort ein Kreisverkehr vorgesehen. Auch einige der Haltestellen für die Buslinien 385 und 392 werden verlegt. Um das Überqueren der Straße zu erleichtern, sind an einigen Stellen Fahrbahninseln geplant.
Stadtgrün in Planung eingebunden
Während Willibald Wiesinger, Sprecher der SPD-Fraktion, die Pläne für „gut“ befand, gab es von seinem Gegenpart auf CDU-Seite harsche Kritik: „Diese Planung werden wir nie und nimmer mittragen“, kündigte Andreas Barzik an, vor allem nicht wegen der drastischen Reduzierung der Parkplätze. Selbst wenn nach einer nicht repräsentativen Zählung der Stadt nur 60 Prozent der 150 Stellplätze belegt seien, sei eine Reduzierung auf 40 Plätze viel zu groß. „Das führt nur dazu, dass man auf die Nebenstraßen ausweicht und dort noch mehr Parkdruck entsteht“, kritisierte Barzik. Auf diese Art könne man Bürger doch nicht dazu bringen, sich umzuorientieren und weniger mit dem Auto zu fahren, „das funktioniert doch nicht.“
Das Fällen der Bäume fand bei James-Michael Eileberecht (Piraten-AL) keinen Gefallen: „Da sind welche mit einem Umfang von zwei Metern dabei“, wandte er ein. Doch das, so Peter Sternemann, sei mit Stadtgrün abgestimmt.
Für die Neugestaltung der Straße werden auch die Anlieger zur Kasse gebeten. Die Höhe für die zurzeit in NRW heftig umstrittene Straßenausbaugebühr (KAG) stehe noch nicht genau fest, teilte Peter Sternemann auf Anfrage von Andreas Barzik mit. Nach der nächsten Bürgerversammlung, die im Mai stattfinden soll, könnten sie jedoch von den betroffenen Eigentümern in Einzelgesprächen erfragt werden.