Herne. . Herne hat einen Plan zum Ausbau der Kita-Plätze vorgelegt. Mehrere Einrichtungen müssen erweitert oder durch Neubauten ersetzt werden.
5089 Plätze für Kinder von 0 bis 6 Jahren gibt es zurzeit in den 69 Herner Kitas. 950 Plätze muss die Stadt bis 2021 zusätzlich schaffen, um den künftigen Bedarf decken zu können. Das geht aus der am Donnerstag von der Stadt vorgelegten Planung für die Jahre 2018 bis 2021 hervor. Das Studium dieses 60-Seiten-Strategieberichts und ein Blick allein auf Baustellen in den 21 städtischen Kitas vermitteln einen Eindruck von der Größe der Aufgabe.
Von einer „riesigen Herausforderung“ spricht Jugenddezernentin Gudrun Thierhoff denn auch im Gespräch mit der WAZ. Die Zahl von 950 sei aber nicht nur eine rechnerische Größe, sondern ernst gemeint: „Diese Zahl an Kita-Plätzen müssen wir schaffen, um eine adäquate Versorgung zu erreichen“, so Thierhoff.
Zurzeit beträgt die Versorgungsquote in Herne 32,8 Prozent bei den unter Dreijährigen und 98 Prozent bei den über Dreijährigen. Die Zielquoten lauten jedoch 42 Prozent und 100 Prozent.
Neben der Haushaltssituation gibt es aus Sicht der Stadt weitere Risiken, die eine Umsetzung der Vorgabe von 950 zusätzlichen Plätzen bis 2021 gefährden. So basiere die Entwicklung der Kinderzahlen auf einer vorläufigen Prognose. Und: Die gute Auftragslage im Immobilien- und Baubereich führe zu zum Teil erheblichen zeitlichen Verzögerungen. Nicht zuletzt stehe die Frage im Raum, ob die Kita-Reform in NRW zu einer auskömmlichen Finanzierung für die Träger führen werde. Die bisherige Basis reiche nicht aus, so Thierhoff. Die Politik und die Kita-Träger aus Herne würden hierzu in Kürze ein an das Land gerichtetes gemeinsames Positionspapier vorlegen.
Und das sind die größten Baustellen in städtischen Kitas.
Bezirk Eickel
Das Gebäude der städtischen Kita Am Weustenbusch in Eickel sei in einem sehr schlechten Zustand, so die Stadt. Der Eigentümer des Gebäudes, das Ev. Kinderheim, sei nicht zur Sanierung bereit. Die Stadt prüfe zurzeit den Kauf des Grundstücks, um das Gebäude nach einem Abriss durch einen Neubau zu ersetzen. Ein solcher Neubau sei aber auch in Wanne-Süd denkbar. „Dringender Handlungsbedarf“ besteht laut Stadt auch an der Hofstraße in Röhlinghausen. Die derzeitige bauliche Situation belaste Eltern und Personal sehr, räumt die Stadt ein. Eine Entlastung durch eine Vergrößerung sei „dringend erforderlich“. Denkbar seien ein Anbau oder ein Neubau mit räumlicher Nähe zur bisherigen Kita.
Bezirk Sodingen
Die Kita Langforthstraße in Horsthausen entspreche nicht mehr den Standards, so die Stadt. Geplant sei der Neubau einer Kita auf dem Gelände von Wewole ebenfalls an der Langforthstraße. Erste Gespräche habe es bereits gegeben. „Dringenden Ausbaubedarf“ sieht die Stadt zudem bei der Kita Pantrings Hof.
Bezirk Wanne
Die Suche nach einem Ersatzstandort für die Kindertagesstätte an der Unser-Fritz-Straße sei „von größter Dringlichkeit“, betont der städtische Fachbereich Jugend. Eine Erweiterung der stark nachgefragten viergruppigen Einrichtung sei aber baulich und aus Lärmschutzgründen nicht möglich. Das Land fordere wegen der Raumsituation eine Gruppenreduzierung. Es bestehe daher „dringender Bedarf für einen Neubau südlich des Rhein-Herne-Kanals“, heißt es. Überdenken will die Stadt die Pläne zur kompletten Aufgabe des Kita-Standorts Schirrmannstraße in Baukau-West.
Bezirk Herne-Mitte
Handlungsbedarf sieht die Stadt bei der Kita Lerchenweg; die Arbeiten zur baulichen Erweiterung hätten bereits begonnen. Besondere Priorität habe in Herne-Mitte zudem die Suche nach Wohnungen für die sogenannten Kleinen Kitas (Großtagespflege mit städtischem Personal), so die Verwaltung..